Screenshot: Youtube
Schon komisch, irgendwie ist der englische Fußball für viele Fans immer noch das Nonplusultra. Für viele Briten ist es hingegen genau andersherum. Sie beneiden uns um die Bundesliga. In Deutschland gibt es schließlich noch Bier und Stehplätze. Auch Arsenal-Fan Robbie erscheint nicht besonders glücklich über die Stimmung im eigenen Stadion. Robbie ist der Kopf von Arsenal Fan-TV, dem mit über 400.000 Youtube-Abonnenten erfolgreichsten Fan-Kanal weltweit, und muss sich seine Heimspiele im überteuerten Emirates Stadion anschauen.Also machte sich Robbie auf den Weg nach Deutschland, um sich im Westfalenstadion von der berühmten Gelben Wand inspirieren zu lassen. Mit im Gepäck hatte er die Frage: Was hat Borussia Dortmund, was Arsenal nicht hat?In dem knapp 20-minütigen Video gerät der Brite dermaßen ins Schwärmen (Zitat: „Ich bin neidisch"), dass manch Arsenal-Fan in den Kommentaren schon befürchtet, Rob könnte aufgrund der anhaltenden sportlichen Misere in der Heimat zum BVB abgewandert sein. Nach 90 Minuten im Stimmungsblock analysiert Arsenal Fan-TV, was man sich für das Emirates Stadion wünschen würde:- Eine aktive Kurve. Oder wie Robbie sagt: „Singing Section". Bei Arsenal gibt es keine geschlossene Kurve – einstimmiges Singen ist so fast unmöglich.- Capos / Vorsänger. Völlig hin und weg ist Robbie, als er sieht, mit welcher Hingabe und technischen Mitteln in der Süd gearbeitet wird. Mikrofone und Lautsprecher, die der eigene Verein erstmal genehmigen muss, sind im Emirates wohl undenkbar. Allerdings hebt er auch hervor, dass er nicht vollends überzeugt sei. Schließlich liebe er die englischen Fans für ihre Spontanität und ihren Humor. Dies sorge für einzigartige und einmalige Gesänge.- Trommler. Robbie: „Sie haben vor dem Spiel angefangen und erst in der Halbzeit eine Pause gemacht. Wahnsinn".- Stehplätze. Nach der Hillsborough-Katastrophe in britischen Stadien verboten – und natürlich ein Stimmungskiller. Kein Wunder, dass Robbie von der Gelben Wand, der größten Stehtribüne Europas, so angetan ist. Im Emirates gäbe es einen Block, in dem man teilweise stehen dürfe, doch anderorts würde man von Ordnern innerhalb kürzester Zeit zum Hinsetzen gezwungen.- Viele Fahnenschwenker und Doppelhalter. Und das nicht nur vor, sondern auch während des Spiels.- Mehr junge Leute. Robbie seufzt … Stimmt, katastrophal teure Ticketpreise in England. Da war ja was.- Eine Hymne beim Einlaufen. Bei Arsenal betreten die Kicker zu Glockenläuten den Rasen. Wobei: Wie wir dank des FC St. Pauli wissen, kann auch das ziemlich geil sein.- Support bei miesem Spiel. Besonders angetan war Robbie von der Tatsache, dass das Team und teilweise auch einzelne Spieler bei schlechter Leistung angepeitscht statt ausgebuht werden.- Verbindung zwischen Fans und Spielern. Kann man natürlich schwer erzwingen, doch in Robbies Augen leuchtete trotzdem der pure Neid auf, als er sah, dass die gesamte Mannschaft nach dem Schlusspfiff in die Kurve kam und sich bei den Fans bedankte.
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Dinge, die für uns Fußball-Enthusiasten in Deutschland alltäglich sind oder die wir schon als schlechte Entwicklung wahrnehmen („Früher war alles besser"), sind im Mutterland des Fußballs teilweise undenkbar. Schon verrückt. Und das alles bei einem Bundesliga-Kick gegen den FC Ingolstadt. Der auch noch mühsam mit „nur" 1:0 gewonnen wurde. Alles andere als Fußball-Feinkost sozusagen. Robbie jedenfalls verspricht, seinen Besuch beim BVB auszuwerten und im Anschluss daran Ivan Gazidis, Geschäftsführer der Gunners, zu überreichen. Das Ziel: Gemeinsam mit dem Verein eine Grundlage für besseren Support bei Arsenal-Heimspielen im Emirates zu schaffen. Finden wir gut, denn Bilder von einem freudestrahlenden und in der Kurve hüpfenden Robbie würden wir in Zukunft gerne öfter sehen.-Foto: Screenshot: YouTube/ArsenalFanTV - (MUST WATCH) How To Improve Arsenal's Atmosphere The Dortmund Way)