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Dieser futuristische Wohnwagen macht euren Traum vom Aussteigen wahr

Die Ecocapsule versorgt sich über Sonne, Wind und Wasser selbständig mit Energie.
Foto: NiceArchitects. Mit freundlicher Genehmigung

Diese Erfindung dürfte nicht nur die Herzen von Aussteigern höher schlagen lassen: Die slowakischen Nice Architects haben ein wohnwagenartiges mobiles Zuhause geschaffen, das sich überall auf der Welt unabhängig von jeglichen Energienetzwerken selbst versorgt.

Die Ecocapsule nutzt dafür die drei erneuerbaren Energiequellen Sonne, Wind und Wasser. Auf dem Dach des umweltfreundlichen Heims mit acht Quadratmeterwohnfläche befinden sich Solarzellen und über eine ein- und ausfahrbare Turbine nutzt das formvollendete Niedrigenergiehaus die Kraft des Windes.

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Außerdem ist die runde Oberfläche des Wagens so gestaltet, das sich möglichst viel Regenwasser in einem Tank unter dem Gehäuse sammelt. Das Wasser wird durch mehrere Membranen gefiltert. Sollte das 9744 Kilowattstunden starke Batterie-System einmal ausfallen, hilft eine manuelle Wasserpumpe aus. Derzeit noch in Planung ist eine Verbrennungsanlage für die Bioabfälle des Ecocapsule-Bewohners, die als Heizung fungieren soll.

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„Geeignet für eine große Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten", preisen die Erfinder das Niedrigenergiehaus stolz auf ihrer Website an und werben mit romantischen Bilder der Ecocapsule unter glasklarem Sternenhimmel mit Lagerfeuer.

Doch jenseits von Aussteigerromantik und Hippie-Ästhetik stellt sich vor allem die Frage: Wie teuer wird es, auf stylischem Wege Energie zu sparen? Den Preis für die Ecocapsule möchten die Nice Architects zwar erst gegen Ende des Jahres verraten, doch schon jetzt lässt sich erahnen, dass es wohl vorerst den gutbetuchten Kunden vorbehalten sein wird, ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Wenn man bedenkt, dass die Ecocapsule in den nächsten Monaten auf verschiedenen Designermessen vorgestellt wird (Weltpremiere am 28./29.5.15 beim Pioneers Festival in Wien) ist ein Verkaufspreis im oberen fünfstelligen Bereichen nicht unwahrscheinlich.

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Hinzu kommen die Transportkosten, denn—und da liegt eine weitere Einschränkung—bisher kann die Ecocapsule nur per Schiff oder LKW transportiert werden. Um sich sein umweltfreundliches und energieautarkes Eigenheim ins Grüne zu stellen, muss es also erstmal unter erheblichem Energieaufwand dorthin transportiert werden. Allerdings arbeiten die Entwickler bereits an einer zweiten Version mit Rädern und einem Schleppsystem.

Unabhängig vom massentauglichen Potenzial der Ecocapsule—der Verkauf soll in der ersten Jahreshälfte 2016 starten—haben die Entwickler in jedem Fall einen beispielhaften Prototyp für effiziente und netzunabhängige Energieversorgung geschaffen, der sich mit den Ressourcen der Natur über einen längeren Zeitraum selbstständig erhält.