Letztes Wochenende machten sich Tausende Klimaaktivistinnen und -aktivisten auf ins Rheinland. Dort befindet sich Garzweiler II, der größte Braunkohletagebau der Welt. Er ist fast 50 Quadratkilometer groß und soll rund 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle beherbergen. Bereits 12 Dörfer und Weiler mussten dem gigantischen Tagebau weichen, weitere Umsiedlungen sind geplant.
Der Tagebau zerstört nicht nur Umwelt und Landschaft, sondern ist mit den dazugehörigen Kohlekraftwerken auch der größte CO2-Produzent Europas. In weißen Overalls und Atemschutzmasken machten sich Klimaaktivistinnen und -aktivisten des Protestbündnisses Ende Gelände zu Hunderten daran, den Tagebau zu stürmen. Sie blockierten die Straßen und Bagger und forderten ein Ende der Kohleförderung. Die Polizei erwartete sie allerdings schon. Einer Sprecherin von Ende Gelände zufolge wurden zahlreiche Demonstrierende festgenommen und mehrere Stunden festgehalten. Zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten sollen dabei verletzt worden sein. Die Beamten wiederum beklagen acht Verletzte in ihren Reihen.
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Neben Ende Gelände protestierten am Samstag mehrere Tausend Menschen friedlich gegen den Braunkohleabbau. Organisiert hatte die Demonstration unter anderem Fridays for Future. Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten hatten bereits am Freitag in Aachen zu einer Demonstration aufgerufen, zu der laut Angaben der Veranstaltenden mindestens 35.000 Menschen erschienen.
Für Ende Gelände sind die Aktionen ein großer Erfolg. "Wir haben dieses Wochenende Klima-Geschichte geschrieben", verkündet Nike Mahlhaus, Sprecherin von Ende Gelände, in einer Pressemitteilung. "Noch nie war die Bewegung so vielfältig und noch nie waren wir so entschlossen. Denn die Zeit drängt: Die Klimakrise erfordert einen sofortigen Kohleausstieg. Weil die Politik versagt, haben wir selbst dafür gesorgt, dass die Kohle-Bagger stillstehen."
Fotojournalist David Tesinsky war am Samstag bei den Protesten dabei und hat die surrealen Szenen festgehalten. Hier sind seine Bilder.