Silvesterpartys sind etwas für Anfänger. Das muss jetzt mal in aller Deutlichkeit gesagt werden. Jeder Mensch, der der Meinung ist, es sei eine gute Idee, zum Jahreswechsel in einen Club zu gehen, sollte auf seine geistige Gesundheit überprüft werden. Auch WG-Partys oder Gruppen-Bleigießen sind fragwürdig. Aber die Königsdisziplin des totalen Schwachsinns sind Silvesterpartys in Diskotheken. Diese Veranstaltungen, erfunden für Menschen, die nicht genug Skills haben, sich auch an einem durchschnittlichen Mittwoch so richtig zu besaufen, bestechen vor allem durch ihre horrenden Preise. Aber mal in die Disse zu gehen, ohne in der Schlange stehen zu müssen, eine Gratisflasche Rotkäppchen mit Wunderkerzen und ein Pietro Lombardi-Gig um Mitternacht können schon mal 80 Euro wert sein.
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Der intellektuelle Teil der Clubgänger hat mit solchen Trash-Diskos natürlich nichts zu tun. Die stehen sich lieber erst vor der Tür und dann vor den drei Klokabinen ihres Stammladens die Beine in den Bauch, um es endlich schneien zu lassen, während auf dem Mainfloor 200 mega berühmte DJs mit so krassen Namen wie Gebrüder Schwalbennest oder Kayishiko Kazamoto ein gleich klingendes Set nach dem anderen zünden. Was beide Orte jedoch verbindet: Alle Besucher sind der Meinung, heute müsse die wildeste Party überhaupt steigen, schließlich ist ja Silvester. Das Ergebnis ist meist das Gleiche: Ihr habt um 24 Uhr irgendjemand Unbekanntes geküsst, der sich die Augenbrauen etwas zu sehr zupft und noch ein bisschen Fruchtsekt-Kotze im Mundwinkel hängen hat oder ihr kümmert euch vor den Waschbecken um euren Kumpel, der schon wieder Speed mit Ketamin verwechselt hat und deswegen gerade gelähmt ist.Und auch auf den WG-Partys passiert nicht viel, außer dass das Mädchen, das ihr um Mitternacht endlich knutschen wolltet, mit ihrem Freund aus Barcelona telefoniert, beim Bleigießen wieder mal ein "Tropfen" heraus kam und um zwei Uhr irgendwer zum Späti rennen muss, um warmen Sekt zu kaufen, weil die zwölf überraschenden Gäste (die auch sofort wieder weitergezogen sind) alles weggesoffen haben. Hier also ein paar Alternativen zum Silvester-Horror, die dich zwar auch nicht glücklich, aber immerhin weniger arm machen werden.
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