Haftbefehl, Verhaftung, Disstrack, Schwesta Ewa – Xatar hat sich endlich ausführlich geäußert

Foto: Imago

Xatar ist im Deutschrap ein einzigartiges Phänomen. Während seine Rap-Kollegen nur in ihren Songs von schweren Verbrechen reden, überfällt er 2009 einen Goldtransporter, wird von Interpol um die halbe Welt gejagt und schließlich als Organisator des Raubs zu acht Jahren Haft verurteilt. Schon nach fünf Jahren kommt er wieder raus, doch die Beute im Wert von 1,7 Millionen Euro bleibt bis heute verschwunden. Hinter Gittern hatte Xatar weiter Musik gemacht, veröffentlicht kurz nach der Freilassung Baba aller Babas und landet sofort auf Platz Eins der deutschen Albumcharts. 

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Am 12. August 2016 wird Der Holland-Job veröffentlicht, das gemeinsame Album von Xatar und Haftbefehl. Eine Woche später gibt es in der Kölner Innenstadt eine blutige Auseinandersetzung vor der Shisha-Bar von Xatar. Schüsse fallen, ein Mann wird schwer verletzt, er ist Geschäftspartner des Rappers KC Rebell. Xatar wird als möglicher Mittäter per Haftbefehl gesucht und taucht unter. Dann veröffentlicht KC Rebell  “Dizz da”, einen harten Disstrack gegen Xatar. Wenig später stellt sich Xatar, kommt jedoch gegen Kaution wieder frei. Es wird ruhig um den Bonner. Dann wird Mitte November Schwesta Ewa, Rapperin auf Xatars Label Alles Oder Nix festgenommen. Der Vorwurf: “Verdacht des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Verdacht der Zuhälterei, Körperverletzung, Verstoß gegen die Abgabenordnung”.

Was hat Xatar zu all diesen Vorwürfen zu sagen? Lange mussten Fans und Kritiker warten, jetzt hat Xatar ausführlich seine Sicht all dieser Geschehnisse offengelegt. Grund dafür sei, dass der “juristische Maulkorb” ihn nicht mehr daran hindere. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Er behauptet, nicht auf KC Rebells Geschäftspartner und Freund geschossen zu haben.
  • Eigentlich wollte er sich ins Ausland absetzen, beherzigt aber den Rat seines Anwalts, sich zu stellen.
  • Dinge, die er in die Untersuchungshaft mitnehmen wollte: “TV, Brudiletten, Tabak und USB-Sticks mit Beats, Vivids”.
  • Die zu zahlende Kaution betrug 50.000 Euro.
  • Er durfte sich unter Androhung von Haft nicht zu der Körperverletzung, zu KC Rebell oder seinem Diss äußern und hat Zonenverbot in Köln
  • Er steht hinter Schwesta Ewa und bezeichnet die Vorwürfe als “von irgendwelchen neidischen Nutten erfundenen Scheiß” 
  • Es wird keinen Disstrack gegen KC Rebell geben (er hatte zwar schon einen Song aufgenommen, will ihn aber nie veröffentlichen)
  • Er will den Streit mit KC Rebell friedlich beenden.
  • Er kündigt die Gründung der XATAR Stiftung i.G. an, “für Kinder in Gefahr”

Lest hier Xatars Statement in vollem Wortlaut:

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