Das Drama um den Hambacher Forst nimmt kein Ende. Und klar: Wenn sich Tausende Aktivisten für den Wald stark machen und damit Erfolg haben, dann kommt irgendwann der Gegenprotest.
Am Mittwoch demonstrierten fast 30.000 Kohlearbeiter und Kohlearbeiterinnen im Rheinland für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und gegen den Rodungsstopp. Demonstrieren im Jahr 2018 heißt nicht nur gute Argumente, sondern Emotionen, Drama, Aufmerksamkeit. Das haben die Umweltschützer verstanden und damit den Hambacher Forst gerettet. Dadurch haben sie die Messlatte für eine erfolgreiche Demo sehr hoch gelegt. Eigentlich kein Wunder, dass die Gegenseite die Latte reißt. VICE hat die sinnfreiesten Plakate der Demo gesammelt.
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1. Rot, gold, schwarz
Fröhlich und voller Stolz präsentiert diese junge Frau ihr selbstgemaltes Plakat mit dem einfallsreichen Spruch “Hambi muss weg”. Schreibt sie das “ss” aus Blitzen, weil es um Energie geht? Hoffentlich.
2. Döner macht schöner
Das Gute an Plakaten ist: Man kann sie wiederverwenden und bei der nächsten Demo einfach noch mal mitbringen. Man nimmt kleine Änderungen vor, schreibt komplett über das Alte drüber, wird schon funktionieren. Oder? Normalerweise schon. Nur in diesem Fall war es eher nicht so eine gute Idee, ein Plakat von der letzten Döner-Demo mit dem Schriftzug “Döner macht schöner” zu nehmen und schnell “Black out” drüberzuschreiben (Foto oben links). Die Botschaft kommt hier eher suboptimal rüber.
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3. Stille Wasser sind tief – und sinnlos auf Demos
Manchmal bringt es nichts, auf Demos laut und frech zu sein, dachten sich wohl die Gestalter dieses Plakats (Foto oben links). Sie appellieren eher an das gesittete Publikum, das mit Provokation und Randale nichts am Hut hat. Freundlich bitten sie also, “um faire Berichtserstattung von allen Medienvertretern”. Ganz leise, ganz vorsichtig. Man weiß nicht, was sie sich mit diesem Plakat gedacht haben, wozu es dient, wie es etwas verändern soll. Aber irgendwie nett ist es schon.
4. Mehr ist mehr
Nach dem Motto “mehr ist mehr” ziert dieses Plakat das ein oder andere Satzzeichen, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen. “Und dann?????????????”, fragt man sich. Wir wissen es auch nicht. “Ja dann geht das Licht aus!!!” Nichts gegen Satzzeichen, aber gab es wirklich keine andere Möglichkeit, die Empörung darzustellen????????????????????
5. Die Weisheit der RWE-Mitarbeiter
Belehrung ist auch eine Form von Protest, dachte man sich hier. Schon Gandhi streikte schließlich mit weisen Belehrungen seiner Mitmenschen. Muss doch klappen. Man nimmt einfach ein altes Sprichwort und schreibt die letzten Zeilen um, ergibt zwar keinen Sinn, wird aber schon niemandem auffallen.