Hansa-Fans schießen mit Laub-Choreo gegen „Schmierblatt Bild”

„Goldener Hansa-Herbst” stand in weißen mit Laub bemalten Buchstaben neben einem Igel mit Hansa-Fahne vor der Rostocker Südtribüne. Darüber standen tausende Fans von Hansa Rostock, die sich beim Drittliga-Spiel gegen Mainz II unter diesem Motto eine besondere Choreografie aus einfachsten Mitteln einfallen ließen. Sie warfen gemeinsam Herbstblätter in die Luft und ließen die eigene Kurve für einen Moment lang in Gold erstrahlen.

Diese schicke Herbst-Aktion dürfte dem Verein sogar doppelt entgegengekommen sein. Neben einer tollen Choreo ersparten die Hansa-Fans dem Verein noch jede Menge Arbeit mit der Laub-Beseitigung: Statt konventionelles Konfetti zu kaufen, hatte die Fanszene von Hansa am Donnerstag dazu aufgerufen, Laub vor dem Stadion zu sammeln. Dieses packten sie in Mülltüten und warfen es am Samstag für diese „nachhaltige Öko-Choreo” in der Kurve (die sowieso immer gereinigt werden muss) in die Luft. Unter dem Motto „Hansa-Herbst” teilte die Fanszene zudem noch mit diversen Laub-Anspielungen in verschiedene Richtungen verbal aus.

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Die Hansa-Anhänger bezogen sich auf Spruchbändern unter anderem auf die Berichterstattung der Bild und der Ostsee-Zeitung: „Bild & OZ? Schmierblätter”. Ein Grund für diese nicht neue Schmähung gegen beide Medienhäuser dürften die immer wieder kritischen Artikel über die Hansa-Fans und deren Eskapaden sein. Oftmals ist in Artikeln beider Blätter von „Chaoten” oder „Idioten” in Bezug auf heikle Banner oder Gewaltaktionen die Rede—was der Fanszene scheinbar nicht passt.

Auf einem anderen Banner war eine FIFA-Kritik zu lesen: „Laub ist cool—Blatter ist Scheisse.” Zudem war der umgedichtete Forrest-Gump-Slogan „Lauf, Wessi, Lauf”, der schon vor einigen Jahren vor dem Spiel gegen den FC St.Pauli aufgetaucht war, in „Laub, Wessi, Laub” geändert worden. Ohne Herbst-Bezug blieb ein riesiges Banner mit der Aussage: „All Cops Are Bastards”. Die ganze Aktion fasste die Hansa-Fanszene auf einem weiteren Plakat zusammen: „Wir nehmen kein Blatt vor den Mund”.