Heulsuse der Woche

Eure Entscheidung ist gefallen. Es ist Punkt 13:00 Uhr und mit überwältigenden 78,99 Prozent hat sich der Hunde aufspießende Ökobauer aus Groß Kölpin den Titel der Heulsuse der Woche gesichert. Deutlich abgeschlagen hingegen der Wurstwerfer, bei dessen Ausraster an einer Tankstelle zwar jede Menge Inventar und Lebensmittel, dafür aber keine Tiere zu Schaden gekommen sind.

Ihr wisst nicht, was letzte Woche an der Heulsusen-Front passiert ist? Kein Problem, wir haben die wichtigsten Infos für euch zusammengetragen:

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Heulsuse #1: Der Wurstwerfer

Das ist natürlich weder der Wurstwerfer noch der Wurstverkäufer, sondern irgendjemand. Foto: Southern Foodways Alianz | Flickr | CC BY 2.0

Der Vorfall: Ein Mann bestellt eine Wurst, die ihm zu kalt serviert wird.

Die angemessene Reaktion: Sie höflich zurückgeben und um ein wärmeres Exemplar bitten.

Die tatsächliche Reaktion: Die Angestellten mit der Wurst und anderen Lebensmitteln bewerfen, in den Eingangsbereich der Lokalität urinieren, Gefängniszelle fluten.

Jeder hat schon mal ein Essen serviert bekommen, das nicht seinen Erwartungen entsprach. Selbst die besten Restaurants schaffen es, ein Chateaubriand zu lange in der Pfanne liegen zu lassen oder die Trüffel-Tagliatelle mit Zitronenabrieb nicht al dente zu servieren. Umso nachsichtiger könnte man sein, wenn die bestellte Bockwurst an der Tanke nicht die Temperatur aufweist wie gewünscht. Ein 40-jähriger Mann aus Bad Säckingen scheint da aber ganz anderer Meinung zu sein: Als am Dienstagabend seine ersehnte Tankstellenwurst kälter als erwartet war, kochte er selbst über.

Zunächst beschimpfte er das Personal, dann bewarf er es mit besagter Wurst und als ihm diese einmalige Munition ausging, schleuderte er weitere Lebensmittel durch die Luft, die er in den Regalen fand. Als die Polizei schließlich eingreifen wollte, weigerte er sich, seinen Ausweis vorzuzeigen und fand es stattdessen angebracht, in den Eingangsbereich der Tankstelle zu pinkeln. Die Polizei intervenierte und nahm den alkoholisierten Randalierer fest.

Nun könnte man meinen, dass eine Festnahme und Zellengewahrsam Eindruck auf ihn gemacht hätten-taten sie aber nicht. Anstatt sich zu beruhigen, zogt er sich nackt in der Zelle aus, nahm eine Decke vom Bett, steckte sie ins Klo und spülte so oft und lange, dass er den gesamten Raum flutete. Auf den Mann kommen neben einer Rechnung für den Polizeieinsatz und die Unterbringung also noch eine weitere für die Reinigung der Zelle zu.

Heulsuse #2: Der Hunde aufspießende Ökobauer

Foto: Justin See | Flicker | CC BY 2.0

Der Vorfall: Ein Jagdhund läuft auf das Gelände eines Bauers.

Die angemessene Reaktion: Warten, bis sein Herrchen kommt, zur Not den kleinen Rüden vom Hof scheuchen.

Die tatsächliche Reaktion: Dem Hund eine rostige Mistgabel durch den Leib rammen und ihn am Boden festgespießt liegen lassen.

Insbesondere jüngere Hunde weigern sich gerne mal, auf ihren Besitzer zu hören, büchsen bei gemeinsamen Spaziergängen aus und tauchen dann urplötzlich im Vorgarten wildfremder Menschen auf. Etwas Ähnliches passierte einem Mann mit seinem Jagdhund Bodo, der sich während einer Wildschweinjagd im Umfeld von Groß Kölpin aus dem Staub machte. Da das Halsband des Tieres mit einem GPS-Sender ausgestatt war, konnte der Besitzer ihn allerdings nach halbstündiger Suche aufspüren, wie die BILD berichtet-auf dem Grundstück des Ökobauern Hans Otto S. Der wollte dem Mann zunächst noch den Zutritt verweigern und behauptete aufgebracht, der dreijährige Rüde habe seine Schafe angegriffen.

Als der Hundebesitzer sich schließlich doch Zutritt zum Hof des Mannes verschaffen konnte, fand er Bodo mit aufgeschlagenem Kopf und durchbohrter Lunge vor. Der Bauer hatte das Tier mit einer Mistgabel angegriffen und es auf dem Boden festgerammt liegen gelassen. Zu viel für den nur 7 Kilogramm wiegenden Hund: Er verstarb vier Tage nach einer Notoperation. Während sich auch der Brandenburger Jagdverband entsetzt von der Reaktion des Landwirts zeigt, der seine Kamerunschafe sicherlich auch anders hätte verteidigen können, hat der Vorfall nicht nur für den Tierquäler-gegen den eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und Sachbeschädigung vorliegt- ein Nachspiel. Hans Otto S. hat den Besitzer des toten Hundes wegen Hausfriedensbruch angezeigt.

Letztes Mal: Eine Frau aus Wedel hetzt gegen „Lampedusa-Neger” und ein Autofahrer schlägt einer Frau ins Gesicht, weil er von ihr überholt wurde.