Wasser bildet die Grundlage für alles Leben auf der Erde. Darum suchen Forscher auch im All nach Ozeanen, die eigene Lebensformen hervorgebracht haben könnten. In unserem Sonnensystem gelten der Jupitermond Europa und der Saturnmond Enceladus als vielversprechende Kandidaten, da auf beiden Hinweise für unterirdisches Wasser gefunden wurden.
Die Raumsonde Cassini flog 2017 durch eine wasserhaltige Wolke , als sie Enceladus mit einer Distanz von 25 Kilometern passierte. Unter der Eisschicht des Mondes sollen hydrothermale Quellen sprudeln, die durch Risse an die Oberfläche gelangen. Ähnliche Geysir-Eruptionen werden von Forschern auch auf dem Mond Europa vermutet, sie konnten bisher aber nicht direkt nachgewiesen werden – zumindest schien es bis jetzt so.
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Eine Studie, die am 14. Mai in Nature Astronomy veröffentlicht wurde, legt nahe, dass es für das Wasser auf Europa doch schon Beweise geben könnte. Forscher haben nämlich die Daten der Galileo-Raumsonde neu ausgewertet, die zwischen 1995 und 2003 den Jupiter erkundete. Die Forscher um den Weltraumphysiker Xianzhe Jia sind der Meinung, dass die Messungen des Magnetometers und des Spektrometers für Plasmawellen dafür sprechen, dass die Sonde 1997 eine Fontäne aus Wasserdampf durchflogen hat.
Computersimulation bestätigt die Messdaten
Jia hatte sich mit den Galileo-Daten bereits während seiner Doktorarbeit eingehend beschäftigt. Als das Hubble-Teleskop Aufnahmen von Fontänen aus Wasserdampf auf Europa lieferte, schaute er sich die alten Messdaten noch mal genauer an. Er interessierte sich vor allem für einen besonders niedrigen Vorbeiflug der Sonde im Jahr 1997, nur 206 Kilometer über der Mondoberfläche entlang.
Tatsächlich notierte das Magnetometer damals “Störungen, die zu erwarten wären, wenn das Raumfahrzeug eine Wasserfontäne durchkreuzt”, heißt es in der Studie. Auch das Plasma-Messgerät bestätigte die ungewöhnlichen Werte, die wahrscheinlich dadurch zu erklären sind, dass flüssiges Wasser zu Wasserstoff- und Sauerstoffteilchen oxidierte. Den Effekt, den eine Fontäne mit Wasserdampf auf die Messgeräte der Sonde gehabt haben müsste, stellten die Forscher in einer Computersimulation nach – und erzielten ein ähnliches Ergebnis.
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NASA und ESA planen weitere Missionen zum Jupiter
Bereits vor 20 Jahren fielen die ungewöhnlichen Messungen den zuständigen Astronomen auf. Doch damals fehlte das nötige Wissen, um die Werte als Wasserdampf zu interpretieren.
Auch die Cassini-Sonde, die fast zehn Jahre nach der Galileo-Sonde startete, war noch nicht dafür gerüstet, außerirdische Geysire zu finden. Doch seit die Cassini-Sonde Bilder und Proben von den Wasserfontänen von Enceladus liefern konnte, halten Forscher auf ähnlichen Himmelskörpern nach Wasser Ausschau.
Jia wird an der Auswahl der Messgeräte für die nächsten Jupitermondmissionen der NASA und ESA beteiligt sein, die 2020 und 2022 starten sollen. Die Forscher hoffen, dann mehr über den Mond und seine unterirdischen Ozeane zu erfahren.
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