Tausende animierte Rennautos wirbeln auf der Wüstenpiste durch die Luft und verschlingen sich gegenseitig, der Strom aus Polygonen schiesst wie eine Fontäne auseinander und fügt sich wieder zusammen, ein flächiger Synthie-Bass fliesst hypnotisch über die Metalllawine. Und wir fragen uns: Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?
“S Läbe isch en Stream, mues luege dasi drin bliib, mues luege dasi Sinn find”, haucht uns Wahlbasler Guy Mandon in “Stream” ins Ohr. Der Titeltrack seines gleichnamigen Albums handelt von Entwicklung, Selbstfindung und Ziellosigkeit. Das Leben als Strom, der alles unaufhaltsam mitreisst, das sozialdarwinistische “Überleben des Stärkeren” und Kontrollverlust – all das können Rennautos überraschend gut illustrieren.
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Der Song sticht auf dem Album deutlich hervor. In “Stream” weicht Mandon von seinen sonst funkigen Beats und groovigen Basslines ab. An ihre Stelle treten melancholische Melodien, philosophische Fragen und smoothe Synthies. Guy Mandon tastet sich ganz sanft in eine neue Ära des Mundartpop vor, in der es nicht mehr nur darum geht, simple Paarreime in ein Mainstream-Format zu klatschen und gesellschaftskonforme Gedanken in einfallslose Videos zu packen. Guy Mandon wagt einen Schritt gegen den Stream.
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