240 Seiten wird das gute Stück haben, in der Hardcover-Version auf Amazon knappe 22 Euro kommen und den Titel Mich kriegt ihr nicht tragen. Somit ist Mich kriegt ihr nicht die erste Autobiographie eines österreichischen Rappers – zwar haben Texta 2012 ein Buch namens Die Texta-Chroniken 1993-2011 herausgebracht, aber das Buch handelt mehr von den Texten der Gruppe und hat nicht den klassischen Autobiographie-Charakter. Mit dem Buch reiht sich Nazar als erster Österreicher in die Reihen von Haftbefehl, Xatar, Bushido und auch Fler ein, deren Autobiographien bereits erschienen sind.
“Das Buch behandelt detailliert meine Zeit im Iran bis zu meiner Rap-Karriere”, sagt mir Nazar auf meine Frage, worum es in dem Buch gehen wird. Sein Aufstieg vom 10. Bezirk zum erfolgreichen Rapper, der auch in Deutschland anerkannt ist, gibt ja sowieso genug her – sein Flüchtlingsweg und seine Auseinandersetzungen mit der FPÖ wohl auch. Trotzdem ist er mit 33 Jahren nicht unbedingt im Durchschnittsalter der Autobiografen. Zur Entscheidungsfindung, ein Buch zu schreiben, sagt er: “Es gibt zwei Gründe. Ich sage mal, dass 99 Prozent der Menschheit nicht so viel erlebt hat wie ich und der zweite Grund ist sehr, sehr, sehr viel Geld.”
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Wie seine Rap-Kollegen das Buch annehmen werden ist ihm relativ egal: “Im Rap gibt es keine Kollegen. Unter Kollegen verstehe ich ein Team und Zusammenarbeit. Ich kenne viele österreichische Rapper auch gar nicht.” Und – für die Oldies, wie zum Beispiel auch mich spannend – ob er die Zusammenarbeit und die Trennung mit und von RAF Camora im Buch thematisiert: “Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich niemals etwas Schlechtes über jemanden sagen würde, mit dem ich befreundet war. Dieser ganze Kindergarten mit RAF ist von den Medien hochgepusht worden und hat angefangen, weil Freunde von RAF Sachen gepostet haben. Nein, es wird keinen Gossip in diesem Sinne geben.”
Was der Hauptdarsteller im Schwarzkopf-Film, der Namensgeber von Nazar Films, einer der Werbegesichter der BIPA-Kampagne und jetzt auch Schreiber sonst noch plant, steht offen. Sicher ist, dass er trotz öffentlichen politischen Statements nicht in die Politik gehen wird: “Auch wenn es gerade modern ist, ohne Schulausbildung und in meinem Alter Poltiker zu werden – ich mag Politiker noch weniger als Rapper. Angebote von Parteien gab es schon, aber die habe ich abgelehnt.”
Mich kriegt ihr nicht ist ab dem 28. Jänner zum Beispiel auf Amazon erhältlich.
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