Piroggen sind gefüllte Teigtaschen, aus Hefe-, Nudel- oder Blätterteig, die im osteuropäischen Raum weit verbreitet sind. Ob sie von den Polen, Russen oder Türken erfunden wurden, kann nicht genau gesagt werden. Das polnische Wort pieróg bedeutet so viel wie Kuchen und Variationen dieser Teigtaschen gibt es auf der ganzen Welt: Ravioli, Maultaschen, Kärntner Nudeln, Schlutzkrapfen, Pelmeni. Sie können salzig oder süß sein und entweder gebacken oder gekocht werden. Oft werden sie mit Quark, Weißkohl oder Speck gefüllt.
Bartek von den Orsons kommt ursprünglich aus Polen. Wir haben ihn gefragt, ob er für MUNCHIES typisch polnische Piroggen zubereiten will. Das Ganze ging dann fast schief, weil wir den polnischen Käse nicht aufstellen konnten. Also musste er improvisieren und kreierte aus der Not die vielleicht beste Freestyle-Farce aller Zeiten.
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Barteks Füllung bestand aus einer Tasse Haferflocken, einer Tasse Milch, einem Esslöffel Honig, einem Schuss Rum fürs kleine Tüpfelchen und einer Tasse gerösteter und gehackter Haselnüsse.
Alles vermischen und 10 Minuten ziehen lassen, damit die Haferflocken weicher werden.
Der Teig ist leicht zu machen. Du brauchst einfach nur Gefühl. Und 1/2 kg Mehl, 1 bis 2 Eier, ein Glas warmes Wasser und eine Prise Salz. Alles verkneten und so viel Mehl oder Wasser dazugeben, bis alles ganz geschmeidig ist. Smooth, baby, smooth.
Wir hatten auch kein Nudelholz. Also verwendeten wir eine Alufolien-Rolle. Eine Flasche geht aber auch. Den Teig auf circa 2 bis 3 mm ausrollen.
Einen Keksausstecher hatten wir natürlich nicht, aber ein Glas funktioniert genauso gut.
Ungefähr einen Löffel Füllung in die Mitte der Teigstücke geben und zusammenfalten.
Der schwierigste Teil ist, die Piroggen zu schließen. In vielen Ländern werden Frauen nicht geheiratet, wenn sie das nicht können.
Nach dem dritten Rum gehts besser. Bartek macht mit Daumen und Zeigefinger so Spitzen. Wunderschön.
Das Wasser salzen und zum Kochen bringen. Vorsichtig die Piroggen ins Wasser geben. In einer Pfanne Butter schmelzen und 1 bis 2 Esslöffel Zucker dazugeben. Karamellisieren lassen und aufpassen, dass sie nicht verbrennt.
Nach 4 Minuten (oder bis sie auf der Oberfläche schwimmen) kochen und mit einem Schöpflöffel, oder mit etwas Ähnlichem, herausnehmen.
Die süße Butter darüberträufeln oder die Piroggen in der Pfanne schwenken und servieren.
Zack, Zack, Zack—das Werk ist vollbracht, der Tag gerettet. Wo ist der Rum?
Mit diesen Piroggen will Bartek beim nächsten Weihnachtsessen bei seiner Familie auftrumpfen. Eigentlich, meint er, wolle er jetzt jede Woche Piroggen machen. Der Teig ist ja auch so einfach und geht so schnell. Das nächste Mal gibts Maultaschen.
Bartek freut sich, das freut uns.
Fotos: Grey Hutton