Der Männerdutt, der „Man Bun”, so nennt man es, wie ihr wahrscheinlich wisst, wenn Männer ihre wallende Haarpracht zu einem Knoten binden.Als der Trend vor ein paar Jahren aufkam, wurde er schnell so sehr ins Lächerliche gezogen wie fast keine andere Frisur zuvor. Passend zum Dutt trägt der trendige Mann dicke Pullover, lässige Henley-Shirts mit kurzer Knopfreihe oder überhaupt Shirts mit einem ungewöhnlich breiten Ausschnitt. Der Man Bun war etwas für trendbewusste und zugleich kernige Männer.
Eine Bar in Brooklyn mag diesen Look so überhaupt nichtund hofft, ihn endlich abzuschaffen. Sie wollen Männerdutt-Träger dazu bringen, 2017 mal einen neuen Style auszuprobieren. Dazu bietet das Boobie Trap jedem Alkohol („eine ganze Flasche”), der sich in der Bar seinen Männerdutt abschneiden lässt.
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Gegenüber der Website Brokelyn meinte eine der Besitzerinnen der Bar, Kristen North: „Ich finde [die Man Buns] nicht niedlich und ich habe in der letzten Saison einfach zu viele davon gesehen. Ich möchte einen neuen Style anstoßen.” Bis zum 3. Januar hatte zwar noch niemand das Angebot angenommen, doch North meinte, dass sie im Fall der Fälle mitfilmen würden.
Doch was denken Männer mit Dutt über diese Idee?
Journalist Sam Lemonick trägt Männerdutt und meint, dass es für Leute mit dieser progressiven Frisur in der Welt schwer ist.
„Ich glaube, dass die Gesellschaft Männer mit Dutt stigmatisiert, aber ich glaube auch, dass wir es verdienen”, sagte er uns. „Ich bin wohl ein Mann mit Man Bun, der sich selbst hasst.”
Auf die Frage, ob er seine Statement-Frisur gegen Alkohol abschneiden würde, antwortete er, berechtigterweise, mit einer Gegenfrage: „Wie viel Alkohol?” Ein Freibier wäre nicht genug, aber er würde es für „einen Abend Gratis-Drinks” machen.
Sein Männerdutt-Kollege Brett Veerhusen fügt noch hinzu: „Ich würde ja auf meine Mutter oder meine Verlobte hören, aber ich wäre nie so verzweifelt, mir von einer Bar sagen zu lassen, dass ich mir den Bun abschneiden sollte. Aber ein guter Versuch, um Aufmerksamkeit zu bekommen, Bravo!”
„Die Öffentlichkeit hat eine komische Hassliebe zum Man Bun entwickelt, ich kann beides verstehen. Akzeptiere, wie du aussiehst. Wenn du deine Haare nur für einen kostenlosen Moscow Mule abschneiden möchtest, dann bitteschön.”
Jim Watkins, Besitzer von Sociable Cider Werks in Minneapolis, hatte bis vor ein paar Monaten noch einen Man Bun. Dann hat er „einen Werbespot gedreht und [sich] selbst auf dem Bildschirm gesehen.”
„Ich sah wie ein absoluter Loser aus”, erzählte er uns. Damals war er schon fast beim Pferdeschwanz angekommen. „Meine Frau und meine Mutter hatten mir das schon ein Jahr lang gesagt. Erst der kleine Bildschirm hat mich wachgerüttelt.”
„Die Leute hassen den Dutt regelrecht”, meinte er außerdem.
Ein einziges Bier wäre für ihn ein bisschen wenig, andererseits hätte er alles genommen: „Also, ich habe nichts dafür bekommen, dass ich ihn abgeschnitten habe. Eine Entschädigung wäre nett gewesen.”
Boobie Trap hat sich nicht weiter zum Man-Bun-Special geäußert, meinte aber, dass ihr Geschäft darin bestehe, Leute betrunken zu machen, und dass das Special ein Gag sei. Die Bar ist bekannt für ihreScheißegal-Attitüde.
So weit wir wissen, läuft das Special noch. Wenn du also deine peinliche Frisur loswerden und dabei noch ein bisschen Alkohol abgreifen möchtest, dann auf nach Brooklyn ins Boobie Trap. Auf ein neues Jahr ohne Dutt!