In Russland spielt man Curling mit Karren

Am 18. März wurde in Jekaterinburg, einer russischen Industriestadt am Uralgebirge, Geschichte geschrieben. Denn wie die AP berichtet hat, hat an jenem Tag ein neuer Sport das Licht der Welt erblickt*: „Car Curling”, oder wie wir uns patentieren lassen würde: Curling mit Karren.

Das Konzept hinter dieser neuen Disziplin ist simpel: Die gewöhnlichen Steine aus Granit, die näher in die Mitte eines Zielkreises gespielt werden müssen als die des Gegners, werden einfach durch schrottreife Autos ersetzt. In der Praxis sieht das dann so aus, dass sieben Männer und Frauen ein Auto über eine spiegelglatte Fläche anschieben und dabei versuchen, nicht auf die Nase zu fallen. Das Automodell, das dafür dran glauben musste, ist das russische Minimalistengefährt Oka.

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Von den vier Mannschaften, die vorgestern um umgerechnet 1.500 Euro gekämpft haben, ging auch ein Team von Curling-Profis an den Start. Die Organisatorin der Veranstaltung, Galina Kirkach, hat erklärt, wie sie auf diese (abwegige) Idee gekommen ist: „Curling kommt im Fernsehen immer etwas langweilig rüber. Dabei habe ich es selber mal gespielt und auch geliebt. Ich habe mir darum die Frage gestellt, wie man diese Sportart attraktiver machen kann. Dazu kommt noch, dass wir mit der Aktion wegen so vieler Unfälle die Menschen für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren wollten.

*Übrigens kam bei unseren Recherchen raus, dass es im kanadischen Montreal schon im Dezember letzten Jahres Car-Curling-Wettbewerbe gegeben hat. Und auch in Skandinavien gab es schon ähnliche Events. Naja, es kommt ja nicht selten vor, dass bahnbrechende Erfindungen fast zeitgleich an verschiedenen Orten in der Welt gemacht werden.