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Achtung, Islamisierung! In Berlin soll nachts kein Alkohol mehr verkauft werden

Was steckt hinter dem Verkaufsverbot, dass Berliner Politiker jetzt fordern?

Foto: Hans-Jürgen Wiese | Wikimedia | CC BY 3.0

Hatte Pegida doch recht? Ist die Islamisierung Berlins näher als gedacht? In der Hauptstadt soll jetzt der Verkauf von Alkohol eingeschränkt werden: Tankstellen, Imbisse und Supermärkten sollen künftig zwischen 22 und 5 Uhr kein Bier, Wein oder Schnaps mehr verkaufen dürfen, fordern Lokalpolitiker.

„Das Verbot soll den exzessiven Alkoholkonsum junger Leute bis hin zum sogenannten Komasaufen erschweren", sagt Peter Trapp, der innenpolitische Sprecher der CDU (!) im Berliner Abgeordnetenhaus. Unterstützung bekam der Politiker von der SPD: „An Tankstellen fordere ich ein generelles Alkoholverkaufsverbot. Kein Autofahrer braucht Bier oder Schnaps", erklärte der Gesundheitsexperte der Partei, Thomas Isenberg.

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Von 22 bis 5 Uhr keinen Alkohol mehr in Geschäften? Angeblich aus Gründen des Jugendschutzes? Man muss nicht Lutz Bachmann heißen, um zu verstehen, dass es sich dabei um einen schnöden Vorwand handelt, der die islamistische Agenda hinter dieser Initiative zu verschleiern. Denn: Gab es nicht in der Türkei vor nicht allzu langer Zeit genau das gleiche Verbot? Mit genau der gleichen, fadenscheinigen Begründung?

Tatsache: Im Sommer 2013 beschloss die islamistische Partei für Fortschritt und Aufschwung (AKP) unter der Führung des Ober-Islamisten Recep Tayyip Erdoğan ein Verkaufsverbot für Alkohol zwischen 22 und 6 Uhr—und wieder angeblich aus Gründen des Jugendschutzes.

Sowohl die Opposition in der Türkei als auch die westlichen Medien wussten damals aber ganz genau, dass das nur ein vorgeschobener Grund sein konnte. Der eigentlich Hintergrund war offensichtlich die „schleichende Islamisierung" des Landes, warnte die Opposition. Auch die Medien hierzulande standen der Maßnahme sehr skeptisch gegenüber: „ Ankara ruft die letzte Runde aus", warnten sie uns, oder „Islamisierung der Türkei? Umstrittenes Alkoholgesetz tritt in Kraft." „Für den strenggläubigen Premier, Absolvent eines islamischen Priestergymnasiums, ist der Kampf [gegen den Alkohol] eine Herzens- und Glaubenssache", machte das Handelsblatt deutlich, damit auch ja niemand dem türkischen Premier das mit dem Jugendschutz einfach so glaubt.

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Schon damals gab es aber nicht nur negative Stimmen. So schrieb Michael Mertens in der FAZ:

„Was ist so erhaltenswert am öffentlichen Saufunwesen des Westens? … Wie viel angenehmer sähen deutsche Städte aus, wenn ein starker gesellschaftlicher Druck dafür sorgte, dass Volltrunkenheit außerhalb der eigenen vier Wände als Schande gälte? Wenn den Menschen peinlich wäre, was ihnen peinlich sein sollte, nämlich sich in Straßenbahnen, auf Parkbänken oder Bahnsteigen zu betrinken? … Nähme sich Berlin in solchen Fragen nur ein Beispiel an Erdogan! Sollen die Leute ihre Süchte doch in den eigenen vier Wänden pflegen."

Dieses gefährliche Gedankengut scheint sich jetzt also durchgesetzt zu haben. Das ausgerechnet ein Christdemokrat sich zum Zugpferd der Islamisierung macht, ist vielleicht verwunderlich. Andererseits auch nicht überraschender als die Tatsache, dass es ein ähnliches Gesetz in Baden-Württemberg anscheinend schon seit 2010 gibt—also drei Jahre vor Erdoğan! Kann es sein, dass der türkische Autokrat sich seine Islamisierungs-Strategien in Stuttgart abgeschaut hat?

Regiert hat in Baden-Württemberg damals übrigens auch die CDU. Die gleiche Partei regiert schon seit Jahrzehnten in Sachsen, genau dem Bundesland, in dem sich auch die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" gebildet haben. Was bedeutet das alles?

Vielleicht gar nichts. Vielleicht sollten wir zur Sicherheit aber auch alles dafür tun, dass das perfide Vorhaben der Berliner CDU niemals Wirklichkeit wird. Erstens, damit wir uns auch in Zukunft noch die ganze Nacht am Späti betrinken können. Und zweitens, weil Alkoholkonsum generell gut für die politische Kultur ist: Der Düsseldorfer Pegida-Ableger „Dügida" zum Beispiel hat den heutigen Umzug abgesagt, weil die Teilnehmer lieber Altbier trinken wollen.

Die Leute von Dügida haben erkannt: Sich zu jeder Tages- und Nachtzeit im öffentlichen Raum betrinken zu können, ist eine der wichtigsten Errungenschaften des Abendlandes. Das lassen wir uns auch nicht von irgendeinem CDU-ler nehmen!