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endlich

BREAKING: Du kannst in diesem Schnellkochtopf Wein herstellen

Wusste schon Jesus davon?
Illustration: Munchies | Foto: Alachua CountyFlickrCC BY 2.0

Instant Pots sind in den USA gerade der heißeste Scheiß im Haushaltswarensortiment. In bemerkenswert kurzer Zeit hat der praktische Multikocher eine fast schon alarmierende Zahl von Jüngern um sich geschart. Die Zauberkiste ist eine Kreuzung aus klassischem Schnellkochtopf, neumodischem Slow Cooker und etwas Smartphone. Seit 2016 geht der Allrounder weg wie geschnitten Brot. Tausende Amerikaner haben sich bereits von den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten verzaubern lassen und auch in Deutschland hält das Küchenwunder langsam Einzug. Es gib sogar ein eigenes Kochbuch-Genre für das Gerät – aber gut, das hatten wir schon bei der Mikrowelle.

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Der Foodblogger und Rezepte-Entwickler David Murphy ist einer dieser begeisterten Multikocher-Jünger. Mehr als zwei Jahrzehnte hat er in der gehobenen Gastronomie gearbeitet, seit ein paar Monaten besitzt er einen 6-quart DUO Plus Instant Pot. Irgendwann stieß er bei Facebook auf ein Meme, in dem sarkastisch Gefragt wurde, warum noch niemand ausklamüsert hat, wie man Trauben in einen Schmortopf packt und daraus Wein herstellt.

Es war ein Witz, aber Murphy sah es als Herausforderung.

Murphy ging alle Rezepte durch, die er finden konnte, aber bis auf Glühwein gab es nichts. Also macht er sich daran, an seinem eigenen Instant-Pot-Wein-Rezept zu arbeiten.

Als Mitglied der Facebook-Gruppe Instant Pot Community durchlöcherte Murphy die Administratoren mit unzähligen Fragen, zu den verschiedenen Einstellungen des Küchenwunders.

"Dann hatte ich meinen Heureka-Moment", schrieb er MUNCHIES in einer E-Mail. "Der Instant Pot verfügt über eine Joghurt-Funktion, die weniger Hitze verwendet. Also besorgte ich mir alle nötigen Zutaten und Utensilien, um meine Theorie auszuprobieren … und es hat funktioniert!"

Daraus ist ein Rezept – bzw. Anleitung – entstanden, das er Anfang Februar auf seinem Blog gepostet hat. Darin zeigt er dem Leser Schritt für Schritt, wie man aus Traubensaft, Kristallzucker und Rotweinhefe einen semi-edlen Tropfen zaubert. Das Prozedere ist dann allerdings doch so komplex, dass du es am besten selbst nachliest.

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Neben den genannten Zutaten, durchsichtigem Paketband und einem Trichter brauchst du vor allem eine Menge Geduld. Der Prozess an sich dauert 48 Stunden, danach muss das Gebräu für mindestens acht Tage an einem dunklen, kühlen Ort gelagert werden. In dieser Ruhephase verschwindet auch das letzte Prickeln.

Das Resultat schmeckt laut Murphy ein bisschen nach Merlot. "Die Trauben im Saft wurden lebendig und verwandelten sich in etwas Aromatischeres", erklärt Murphy. "Er riecht nach dunklen Kirschen und dunkler Schokolade – und du schmeckst komplexere Aromen als die, mit denen du angefangen has."

Murphy hofft, dass seine Anstrengungen eine kleine Küchenrevolution lostreten werden. Er gibt zwar zu, dass es nicht der beste Wein sei, den man für Geld kaufen kann, aber als "extrem angenehmer Tafelwein" gehe er definitiv durch.

In anderen Worten: Besser als der Liter im Tetrapack ist er allemal. Und es ist dein persönliches Baby. Wir hatten jedenfalls viel Schlimmeres erwartet.