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Verbrechen

Die Polizei nimmt mutmaßliche Goldmünzen-Räuber in Berlin fest

Am Mittwochmorgen stürmte ein Spezialeinsatzkommando mehrere Wohnungen in Neukölln. Was wir über die Verdächtigen wissen.

In den vergangenen Monaten konnte man nur munkeln, wer wohl einmal den Raub der Goldmünze mit einem Durchmesser eines Autoreifens als deutsches Ocean's Eleven verfilmen würde. Jetzt steht fest: Die Drehbuchautoren von 4 Blocks sollten den Zuschlag bekommen. Denn der neueste Stoff über den Diebstahl stammt direkt von den Straßen Neuköllns.

Am Mittwochmorgen stürmte ein Spezialeinsatzkommando der Berliner Polizei bei einem Großeinsatz mehrere Wohnungen in der Neuköllner Thomasstraße und am Mittelweg. Die Polizei nahm bei der Razzia zwei Menschen fest. Die mutmaßlichen Räuber sollen aus dem Umfeld eines arabischen Familienclans stammen. Letztendlich sollen DNA-Spuren das Landeskriminalamt auf die Fährte der Verdächtigen geführt haben.

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Wo sich die 100 Kilogramm schwere Goldmünze im Moment befindet, ist noch unklar. Bis zu dem Diebstahl vor dreieinhalb Monaten stand sie im Berliner Bode-Museum.

Erst vor einer Woche veröffentlichte die Berliner Polizei das Video einer Überwachungskamera des S-Bahnhofs Hackescher Markt. Die Aufnahme vom 27. März zeigt, wie drei Vermummte um 3 Uhr morgens über das menschenleere Bahngleis gehen. Im Gleisbett haben sie wohl eine dreiteilige Leiter deponiert.

Die Tat war gut geplant. Über die S-Bahn-Trasse gehen die Vermummten zum Bode-Museum und steigen über die Leiter auf einen Mauervorsprung und anschließend durch ein Fenster des Museums. Sie dringen in die Personal-Umkleide ein, wo sie keine Überwachungskameras befürchten müssen.

Die Täter laufen ungestört in den Saal, in dem seit 2010 das "Big Maple Leaf" in einer Vitrine ausgestellt ist. Die Münze wiegt 100 Kilogramm, ist aus purem Gold und rund 3,5 Millionen Euro wert.

Mit einer Obi-Axt zertrümmern die Täter das Panzerglas. Dann schieben sie die Münze mit Hilfe eines Rollbretts zu dem Fenster, durch das sie gekommen sind. Sie hieven die 100 Kilo Münze irgendwie in eine Schubkarre, mit der sie die Beute über das Bahngleis schieben. Von der Trasse werfen sie das Gold auf einen Weg im Monbijoupark – vielleicht fällt die Münze auch aus Versehen hinunter. Dann flüchten sie mitsamt dem "Big Maple Leaf" in einem Auto.

Ob die Täter die Goldmünze eingeschmolzen haben, um die kleineren Goldmengen besser verkaufen zu können, ist noch unklar.

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