Die meistgegoogelte Frage aus dem Ausland zu Großbritannien ist gerade: "Was ist ein Hung Parliament?" Die Antwort: das Chaos, vor dem die Briten jetzt stehen – keine Partei konnte die absolute Mehrheit holen. Meistens gewinnt eine Partei die absolute Mehrheit im britischen Unterhaus – eine Folge des Wahlrechts – diesmal aber nicht. Deswegen ist unklar, wer Großbritannien in den kommenden Jahren regieren wird und wer die Brexit-Verhandlungen führen wird.
Theresa May hatte sich den Ausgang der Wahlen eigentlich so vorgestellt
Nur deswegen hatte sie überhaupt Neuwahlen ausgerufen. Sie wollte sich einen noch größeren Rückhalt für die Brexit-Verhandlungen sichern. Damals standen die Umfragen gut für die Tories.
Tatsächlich schoss sie damit ein ziemliches Eigentor
Aber May hat sich verzockt. Die absolute Mehrheit hat ihre Partei, die Tories, nun verloren.
Was beim "Hung Parliament" passiert
Weil weder die Tories noch Labour eine absolute Mehrheit haben, muss sich nun entweder eine Koalitionsregierung mehrerer Parteien bilden oder eine Minderheitsregierung, die sich wechselnde Mehrheiten sucht. Auch Neuwahlen sind im Gespräch:
Die erste umfangreiche Wahlanalyse zum Ergebnis der Tories
Brexit-Verhandlungen
Niemand weiß derzeit, wer die Brexit-Verhandlungen führen wird. Sollten die Tories eine Regierung bilden, sind sie wahrscheinlich auf die Unterstützung von Brexit-Gegnern angewiesen. Das wird die Verhandlungen nicht einfacher machen.
Junge Briten wieder an die Wahlurne
Die Jungen scheinen aus ihren Fehlern bei der Brexit-Abstimmung gelernt zu haben. Ginge es nach den 18- bis 34-Jährigen, dann wäre Jeremy Corbyn neuer Premierminister und Labour würde das Land regieren. Bei ihnen konnte Labour 63 Prozent holen, die Tories nur 27.
Trotzdem muss Jeremy Corbyn das Jubeln noch üben
Urlaub in Großbritannien wird billiger
Die Märkte mögen das "Hung Parliament" nicht. Der Britische Pfund wird schwächer und der nächste Wochenendtrip nach London wieder etwas billiger.
Rechtspopulisten fliegen aus Parlament
Und noch ein Gutes haben die Wahlen. Die rechtspopulistische UKIP hat keinen Sitz gewonnen und fliegt aus dem Unterhaus.