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Hangover-News – 19. November 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Friedrich Merz spricht über sein Einkommen, die Briten rätseln, wer ihr neuer Brexit-Minister ist, ein verschollenes U-Boot wird gefunden und die Polizei in Dortmund schießt einem Flüchtling ins Bein.
Friedrich Merz bei einer Rede

Die Hangover-News sind wie gemacht für Menschen, die sich am Wochenende eigentlich um die Nachrichten kümmern wollten, bei denen dann aber was dazwischen gekommen ist. Unser tragischer Held der letzten Tage ist in diesem Zusammenhang ein 53-Jähriger aus Wuppertal. Er saß in Bielefeld im Gefängnis und hatte am Freitagmorgen eigentlich Hafturlaub bekommen. Er setzte sich ins Auto und raste auf der A1 Richtung Köln – deutlich zu schnell. Die Polizei wurde auf ihn aufmerksam und blitzte ihn bei erlaubten 80 km/h mit 131 km/h. Zackbumm, musste er zurück in Haft, ganze 68 Minuten nachdem er das Gefängnis verlassen hatte.

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Auch sonst haben wir heute einige Menschen dabei, deren ursprüngliche Pläne nicht so ganz aufgegangen sind. Da ist Friedrich Merz, der am Wochenende zugegeben hat, wie viel er wirklich verdient, und über den jetzt alle diskutieren, ob er mit einer Million Euro Jahreseinkommen wirklich noch zur Mittelschicht zählt, da ist Stephen Barclay, der in Großbritannien als Brexit-Minister die Kohlen aus dem Feuer holen soll – und den auch dort kaum jemand kennt. Und da sind noch die noch tragischere Story vom verstorbenen Reality-TV-Star Jens Büchner und der Fall der Polizei in Dortmund, die einen Flüchtling ins Bein geschossen hat. Starten wir also in unseren Nachrichtenüberblick für alle Menschen, die in den letzten Tagen anderes zu tun hatten, als sich ums Weltgeschehen zu kümmern. Hier sind unsere Hangover-News.

Friedrich Merz nennt offen sein Millionärs-Einkommen

Angela Merkel im Supermarkt und in Allwetterjacke beim Wandern, Helmut Schmidt im Bungalow: Wir Deutschen mögen unsere Politiker ja gerne so durchschnittlich wie möglich. Da hat es echten Seltenheitswert, dass jemand mal offen zugibt, wie viel er wirklich verdient. Das Komische im Fall von Friedrich Merz ist aber sicher, dass der Mann tatsächlich argumentiert, mit seinem Einkommen zur "gehobenen Mittelschicht" in Deutschland zu zählen. Nach tagelanger Debatte hat er in der Bild am Sonntag eingeräumt, wie viel er im letzten Jahr verdient hat: eine runde Million Euro.

Wer sich jetzt die Einkommensstatistik im "Neidrechner" (Wir haben uns den Namen nicht ausgedacht) bei Focus Online mit Zahlen des Statistischen Bundesamts anschaut, sieht schnell: Blieben ihm nur 50.000 Euro netto, wäre Merz unter den 120.000 Bestverdienenden im Land. Nun ist die Frage, ob das ungewöhnliche Geständnis seine Chancen bei der Wahl zum CDU-Vorsitzenden schmälert.

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Am Abend hat dann Merz noch als Talkgast bei Anne Will das Bild einer breit aufgestellten CDU entworfen, die sowohl die Enttäuschten von den Grünen als auch von der AfD zurückgewinnt. Eine TV-Kritik hat Spiegel Online.

Der unbeliebteste Job in ganz Europa: Stephen Barclay ist neuer Brexit-Minister und alle Briten so: Wer bitte?

Dancing Queen oder The Winner Takes it All? Den regelmäßigen Brexit-Korrespondenten gehen im monatelangen Gezerre zwischen EU und Großbritannien über einen Ausstiegsvertrag langsam die halbgaren Anreißer aus. Seit Samstag gibt es immerhin eine neue Personalie, Großbritannien hat einen neuen Brexit-Minister. Der heißt Stephen Barclay und könnte sehr weit oben auf der Abschussliste stehen, wenn bald wieder einmal ein paar Leute gehen müssten. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt Barclay in einem Miniporträt. Aber nicht einmal in seiner Heimat kennt den irgendjemand.

Stattdessen ist die Gebärden-Dolmetscherin der BBC am Wochenende ordentlich viral gegangen.

Nun soll trotzdem Barclay die Kohlen aus dem Feuer holen und im Prinzip sicherstellen, dass Großbritannien einfach alle Freiheiten aus der EU behält und alle Verpflichtungen loswird. Easy Like Sunday Morning!

Marine findet nach einem Jahr ein verschollenes U-Boot vor Argentinien

Verschollenes U-Boot San Juan gefunden

Ein Sprecher der argentinischen Marine | Foto: imago | Fotoarena

Ein Jahr lang hatte niemand einen blassen Schimmer, wo ein U-Boot abgeblieben ist, das einfach seine Signale aufgegeben hatte. Seitdem trauerten die Angehörigen um die 44 Vermissten. Jetzt wird klarer, wie sie gestorben sein könnten: Wasser sei in das U-Boot eingedrungen und habe einen Kurzschluss ausgelöst. Das Schiff sei gesunken und kurz vor dem Erreichen des Meeresgrundes explodiert. Jetzt liege es weiter in 900 Meter Tiefe, ob und wann es geborgen werden kann, ist laut Tagesschau aber schwer zu sagen.

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Einsatz in Dortmunder Flüchtlingsheim eskaliert, Polizei schießt mutmaßlichen Täter an

In Dortmund hat ein Polizist einem Flüchtling in den Unterschenkel geschossen, weil der die Beamten zuvor mit einem Messer bedroht hatte. Die Polizei war überhaupt nur gerufen worden, weil der 19-Jährige in seiner Flüchtlingsunterkunft in einen Streit mit einem Gleichaltrigen geriet. Bei einem kurzen Messerkampf der beiden wurde einer leicht verletzt, berichtet RP Online.

Mallorca-Jens stirbt an Lungenkrebs

Daniela und Jens Büchner

Jens Büchner mit seiner Frau Daniela | Foto: imago | nicepix.world

Der Reality-Show-Promi Jens Büchner ist Samstagabend gestorben. Er wurde 49 Jahre alt und viele Nachrufe bemühen sich, das Leben von "Mallorca-Jens" nicht allzu proletenhaft wiederzugeben. Gut dagegen erklärt die Hannoversche Allgemeine Zeitung das Phänomen und beschreibt ihn als Normalo, der vielen Zuschauern gezeigt hat, dass ein Aufstieg möglich sei. Darin auch der Fun Fact: Der Mann, der als Auswanderer in Goodbye Deutschland bekannt wurde und dann durch die gesamte RTL-Senderwelt gereicht wurde, hat sich eines Tages das Vox-Logo tätowieren lassen.

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