Jay Zs Tennis-Wunderkind

Nachdem Rap-Mogul Jay-Z schon Jerome Boateng bei seiner Sportvermarktungsfirma Roc Nation unter Vertrag genommen hat, hat er nun eine weitere Investition in der Welt des Sports getätigt: Und zwar in ein Tennis-Wunderkind.

Dieses Jahr debütierte der 17-jährige Francis Tiafoe, ein hochgelobtes Talent aus Jay-Zs Agentur, bei den US-Open. Er ist der erste Tennisspieler, der von Roc Nation vertreten wird und ist mit ziemlicher Sicherheit der unbekannteste in Roc Nations illustrer Runde von Sportstars. Teil dieses Kreises ist neben Jerome Boateng, New York Yankees Pitcher C.C. Sabathia, dem Second Baseman Robinson Cano auch der Superstar der Oklahoma City Thunder, Kevin Durant, um nur einige zu nennen.

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Wenn Tiafoe über seine prominente Vertretung spricht, fällt seine jugendliche Ausgelassenheit schnell auf. „Ich habe Jay-Z zwei Mal getroffen”, erzählte er vergangenen Samstag.

Bis jetzt scheint sich Roc Nations Investition auszuzahlen. Seit dem sich Tiafoe vergangenen Frühling dazu entschlossen hat eine professionelle Karriere einzuschlagen, schoss sein Ranking auf Nummer 257 der Weltrangliste im Einzel der Männer. Darüber hinaus war Tiafoe der jüngste Spieler im diesjährigen Singles-Draw.

„In den letzten Wochen habe ich das beste Tennis meiner Karriere gespielt”, sagt Tiafoe. „Ich habe hier ein ziemlich gutes Match gespielt”. Damit gemeint ist das Match gegen die serbische Nummer 22 der Weltrangliste Viktor Troicki in der ersten Runde der US-Open. Endstand: 7-5, 6-4, 6-3. „Vor allem war es ein tolles Erlebnis vor so vielen Zuschauern zu spielen. Die Atmosphäre auf den US-Open ist einfach unglaublich. Es ist auf jeden Fall eine gute Woche, in der sich viel verändert hat. Ich bin sehr froh, dass ich eine solche Chance bekommen hatte. “

Tiafoe sagt, dass seine Zusammenarbeit mit Roc Nation durch seinen Agenten Wajid Syed zustande kam, mit dem er bereits seit einem Jahr zusammenarbeitet. Seit der Gründung der Sportsparte von Roc Nation 2013, entwickelte sich Jay-Zs Firma zu einer großen Agentur im Geschäft. Vor allem nach der Trennung von der Sportagentur Creative Artists Agency.

„Ich bin gut mit Wajid Syed klargekommen und entschied mich dazu, mich von ihm vertreten zu lassen”, sagt Tiafoe. „Tennis ist ein Geschäft und dieses Geschäft muss man ziemlich ernst nehmen.”

Doch Tiafoes erste Schritte in der Welt des Tennis waren eher ungewöhnlich. Sein Vater, Constant Tiafoe, war ein Einwanderer aus Sierra Leone. Er war der Pförtner in dem angesehenen Tennis Champions Center in College Park, Maryland. Hier schlug Tiafoe seine ersten Bälle und offenbarte sein immenses Talent. Schnell stieg er durch die Rankings der Junioren auf und wurde vor zwei Jahren der jüngste Gewinner des Orange Bowls, eines der renommiertesten Jugend- Tennisturniere in Florida.

Diese Wochenende besuchten seine Eltern die US-Open. „Sie lieben es hier”, sagte Tiafoe, „Meine Mutter ist richtig ausgerastet.”

Anfang des Jahres entschied Tiafoe, seine Trainer in Maryland zu verlassen, um in der Trainingsanlage der US Tennis Association in Boca Raton in Florida, um dort unter seinem neuen Trainer José Higueras zu trainieren.

Und bis jetzt scheint dieser zufrieden mit Tiafoes Leistung zu sein. Im Mai wurde Tiafoe der erste 17-jährige, der seit Michael Chang an den French Open teilnahm. Chang gewann das Turnier 1989 mit 17 Jahren. Tiafoe verlor in der ersten Runde gegen den Weltranglisten 36. Martin Klizan.

„Ich war am Tag vor dem Turnier unglaublich nervös”, sagt Tiafoe. „Ich spielte in der Hauptrunde eines Grand Slams, das ist etwas, wovon man als Kind träumt.”

Tiafoe war sehr überrascht zu sehen, wie sein Ranking immer weiter nach oben ging. Er führte dies darauf zurück, dass er sich mehr auf den mentalen Aspekt des Spiels konzentrierte, anstatt sich ausschließlich nur auf seine physischen Fähigkeiten zu verlassen.

„Es ist eine Erleichterung zu wissen, dass man da ist, wo man sein soll. Als Person zu wachsen und sich sicher zu sein, dass ich jeden Tag das Training ernster genommen habe und besser geworden bin. Ich bin in meinen Körper hineingewachsen. Das hilft enorm auf diesem Level. Und daran zu glauben, ist enorm wichtig. Noch vor einer Woche dachte ich mir, das es, wenn ich gegen einen Typen aus der Top 100 gewinnen würde, eine riesige Sache wäre. Nun habe ich letzte Woche zwei Spieler aus der Top 100 geschlagen. Das hilft natürlich, sein Selbstbewusstsein aufzubauen. Ich nenne es ‘Big Boy Tennis’”.

Mit seinem Teamkollegen Sachia Vickery schaffte es Tiafoe vergangenen Samstag Nachmittag in die zweite Runde des gemischten Doppels. Dort ging es gegen Su-Wei Hsieh aus Taiwan und Henri Kontinen aus Finland.

Als am Samstag die Sonne auf den Plätzen des Billie Jean King National Tennis Centers unterging, spielten Tiafoe und Vickery locker und dennoch aggressiv. Während ihres Spiels landeten sie vier Asse und verloren letzten Endes 5-7, 5-7. Trotz allem fühlte sich Tiafoe gut bei seinen ersten US-Open, wie er sagt.

„Es ist schwierig einen Grand Slam zu gewinnen”, sagt er. „Es gibt eine Menge aufstrebender junger Spieler, die am kommen sind und unglaubliche Dinge machen. Hoffentlich schaffe ich es während meiner Karriere das Spiel weiterzuentwickeln.

Von Flushing Meadows aus will Tiafoe sich ein paar Tage in New York erholen, Familie in Maryland besuchen und in Kalifornien trainieren. Im Anschluss geht er in sein letztes Jahr der Highschool.

„Ich hoffe, dass ich im Mai fertig bin”, sagt Tiafoe. „Ich kann es nicht erwarten!”