Weediquette - Inside-out-Joints

Wie jeder Mensch habe ich während meines Lebens Routinen entwickelt. Dazu gehört die Art, wie ich meine Zähne putze, mein Bett mache, eine Orange schäle oder mich durch die Stadt bewege. Ich lerne alles einmal und ändere diese Technik nie, auch dann nicht, wenn mir bessere Alternativen über den Weg laufen. Bis heute drehe ich auch meine Joints genauso wie damals, als ich 15 war, und mein Bruder es mir gezeigt hat.
 
Obwohl ich dieselbe Technik beibehalten habe, wurde ich erst mit 17 richtig gut darin. Aber seitdem rolle ich die exakt gleichen Joints. Um ehrlich zu sein, war die Methode immer einwandfrei: ein einfacher kegelförmiger Joint aus immer den gleichen normalgroßen Papers, der einen Tip hat, der aus einem circa 2,5 cm langen Streifen besteht. Ich fand erst mit 22 heraus, dass es eine bessere Methode gibt. Jemand leuchtete mir meinen Weg mit dem Inside-out.
 
Bei der holländischen Art, auch switch, einlagig, backflip, inward, Fähnchen, verkehrt gedreht, Fakie, Rembrandt oder inside-out genannt, wird das Paper so gelegt, dass der Klebestreifen nach unten zeigt. Dann wird es mit etwas Übung eingedreht und das Paper an der Klebeseite befeuchtet. Anschließend wird der überstehende Teil des Papers weggebrannt oder abgerissen, um weniger Papier mitrauchen zu müssen. Abraham F. Wikipedia
 
Einen Joint inside-out zu drehen, ist eine Verbesserung des traditionellen Stils, weil es die Menge an Papier reduziert. Dadurch brennt er langsamer, gleichmäßiger und schmeckt besser. Die erste Person, die ich ihren Joint so rauchen sah, war ein älteres Mädchen, mit dem ich etwas hatte. Ich fühlte mich wie in der Schule, als ich ihr zusah, wie sie das Gras in das Paper mit dem Klebestreifen nach unten füllte, den Tip einrollte, den Kleberand vorrollte und klebte und dann das überschüssige Papier wegbrannte. Ich musste unbedingt wissen, was es damit auf sich hatte, wollte aber nicht zugeben, dass ich keinen Plan hatte, wie man Joints so rollt. Nachdem wir ihn geraucht hatten, schluckte ich meinen Stolz herunter und bat sie um eine Lehrstunde. Mein erster Versuch war armselig und sie lachte mich aus. Danach versuchte ich, diese Methode erst mal zu vergessen. Als ich älter wurde, begann ich, mehr Joints alleine zu rauchen, und fühlte mich in meiner Einsamkeit sicher genug, der Sache eine zweite Chance zu geben. Ich versagte erneut. Zwei Wochen lang versuchte ich täglich, einen Joint andersherum zu drehen, um kurz darauf aufzugeben und einen Old-School-Joint zu bauen, um verdammt nochmal endlich einen durchziehen zu können. Es ist schwierig, die Herstellung deiner Lieblingssache zu perfektionieren, wenn du dich schon so darauf freut, sie dir in den Mund zu schieben.
 
Das, womit ich die größten Probleme hatte, war, die Klebeseite um den Tip herum zu falten. Es artete in chirurgische Feinarbeit aus, wobei sich mir die Tüte immer in dem Moment wieder aufrollte, als ich den Rest des Joints ableckte. Bis es mir dämmerte: Benutze einen größeren Tip!
Heute habe ich es endlich mit einem fünf Zentimeter langen Tip-Streifen versucht (vorab gerollt) und es hat funktioniert! Verdammt, es hat funktioniert und ich habe es sogar schnell hinbekommen. Ich nehme euch mal mit durch die Stationen. Zuerst die grundsätzlichen Vorbereitungen …

Dann lege ich das Paper mit dem Klebestreifen nach unten und zu mir zeigend in die Hand und packte das Gras rein. Das Wichtige hier ist, den Boden nicht hochzuklappen.

Den dicken Tip packe ich erst nach dem Gras rein. Das habe ich bei meiner Vorgehensweise verändert. Vorher hielt ich den Filter erst drin und kippte das Gras anschließend rein, um es dann zu rollen.

Jetzt rolle ich die Klebeseite ein.

Das Ablecken beginnt am Filter. Der längere Filter machte es einfacher, die angeleckte Klebeseite zu rollen.

Der spaßige Teil zum Schluss: das Abbrennen des überstehenden Papiers. Wenn es nicht auf Anhieb gelingt, einfach etwas mit dem Feuerzeug ausbessern, aber nicht ausflippen, wenn kein gerader Abschluss gelingt. Es hat keine Auswirkung darauf, wie der Joint brennt. Ihr seht es, wenn ihr ihn anzündet.

Und hier bin ich. Unglaublich zufrieden mit mir selbst und gerade dabei, dicht zu werden.

Auf ein gutes Leben.