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Sex

Skinema: No Warning 7 - Ambushed

Vor ein paar Wochen war ich im sonnigen Los Angeles, um die Pornostar-Ruheständlerin Belladonna zu filmen. Doch dann fickte uns Hurrikan Sandy in den Arsch.

Regie: Aiden Riley
Bewertung: 10
Enterbelladonna.com/EvilAngel.com Vor ein paar Wochen war ich mit Andy Capper, dem Global Editor von VICE, im sonnigen Los Angeles, um die Pornostar-Ruheständlerin Belladonna für meine neue Folge von Skinema zu filmen. Frau und Kinder waren in New Jersey geblieben und ich konnte bis zum Sonnenaufgang trinken, mich mit Franzosen anlegen und nackt in meinem Hotelzimmer herumspazieren, denn ich war im Urlaub und mir war alles egal. Ich hätte einfach in L.A. bleiben sollen, denn am Tag meiner Rückkehr nach New Jersey war der Flughafen voll panischer Leute, die mit hocherhobenen Händen einen auf Steve Martin machten und schrien: „The sky is falling! The sky is falling!“ Noch 24 Stunden, dann würde Hurrikan Sandy uns in den Arsch ficken. Kalifornien weigert sich, die außerhalb seiner Grenzen liegenden Landesteile wahrzunehmen, also hatte ich in der Woche, die ich dort unten war, nichts von diesem Megasturm mitbekommen. Ich musste mein Zuhause, meine Skateshops, meine Familie und meine Welt allgemein auf eine absolute Katastrophe vorbereiten und war sehr spät dran. Keiner der Läden in meiner Stadt und ihrer Umgebung hatte noch Generatoren, Taschenlampen, Lebensmittel oder sonst irgendwas im Angebot. Glücklicherweise verfügt jeder Skateboardfilmer über einen Generator und mein Freund R. B. Umali war so freundlich, mir seinen zu leihen, da er ihn in seinem Apartment in Manhattan sowieso nicht nutzen können würde, sobald Sandy ihr Unwesen treibt. Weniger als zwei Stunden, bevor die Stadt den Holland-Tunnel dichtmachte, raste ich nach NYC und wieder raus, um nach der einzigen Hoffnung zu greifen, die ich hatte, um meine Familie warm und unseren Kühlschrank in Betrieb halten zu können. Zum Glück wurde ich persönlich verschont. Mein Haus erlitt nur minimalen Schaden, meine Läden überhaupt keinen und ich war nur eine Woche lang ohne Strom. Aber der Rest von New Jersey war absolut verwüstet. Meine Heimatstadt Sayreville, in der auch Jon Bon Jovi aufgewachsen ist, wurde beim Hochwasser in der Nacht des 28. Oktober vom Raritan überflutet. Der Vollmond machte die Sturzflut noch schlimmer. Viele gute, tüchtige Menschen haben ihre Häuser verloren. Unmittelbar nach der Katastrophe, als ich den Bedürftigen Essen und warme Kleidung brachte, habe ich notdürftig bekleidete Kinder in kalten, dunklen Häusern ohne Strom zittern sehen; zum Zeitpunkt der Drucklegung gab es noch keine Anzeichen, dass die Stromversorgung wiederhergestellt wäre. Ich traf einen Familienvater, der ohne Licht und Heizung eifrig dabei war, alle Wände seines Hauses aufzuschneiden, um den durchnässten und beschädigten Gipskarton samt Isolierung zu entfernen, bevor sich der Schimmel breitmachen konnte. Er erzählte mir, die Katastrophenhilfe habe ihm einen Scheck ausgestellt. Als ich ihn fragte, ob dieser den Schaden decken würde, lachte er und meinte, er würde nicht einmal für eine neue Heizung reichen. Und da sein Grundstück vor zwei Jahren Gegenstand einer Flächenumnutzung war, hatte er auch keine Versicherung gegen Hochwasser. Mit Tränen in den Augen zog er sich den Handschuh aus, schüttelte mir die Hand und dankte mir für die Kiste mit Kleiderspenden, die ich von Firmen für Skaterbedarf bekommen hatte. Seine Hände waren so kalt wie die eines Toten. Ich bekam eine SMS von jemandem aus Kalifornien, der fragte, ob die Dinge wieder normal liefen, weil in den landesweiten Nachrichten nicht mehr über die Katastrophe berichtet würde. Ich lachte. Wir müssen wohl eine neue Definition für „normal“ finden, denn für die Leute in New Jersey werden die Dinge niemals wieder so sein wie früher. Noch mehr Tristesse findet ihr auf ChrisNieratko.com und twitter.com/Nieratko. Schaut euch auch die Skinema-Show auf VICE.com an.