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Eine junge Frau wird in Köln zusammengeschlagen – rechte Gruppen freuen sich

Solidarität mit Opfern geht eben nur, wenn sie aus den eigenen Reihen kommen.

Dominik Horst Roeseler bei seinem Auftritt bei „Pegida schützt", einer Veranstaltung, die in Köln nach den Vorfällen an Silvester stattfand. Vielleicht erklärt er hier gerade, wer schützenswert ist und wer nicht? Wir wissen es nicht | Foto: Imago | epd

Am Freitagabend wurde eine Frau in Köln von einer Gruppe Jugendlicher zusammengeschlagen und ausgeraubt. Als sie sich in ein Ecklokal retten will, wird sie vom Wirt wieder rausgeworfen und findet in einer Trafik Zuflucht, bis die Polizei kommt.

Die Frau, um die es geht, heißt Alicia Trovatello und ist die Tochter des Black-Föös-Gitarristen Gino Trovatello.

Für die meisten Leute wäre sowas jetzt eher eine unschöne Nachricht, weil es tendenziell selten ein Grund zum Jubeln ist, wenn jemand zusammengeschlagen wird, um das eigene Leben fürchten muss und der Person dann nicht mal wirklich geholfen wird.

Aber Dominik Horst Roeseler, HoGeSa-Mitgründer und stellvertretender Vorsitzender von ProNRW ist nicht wie die meisten Menschen und postet Folgendes auf Facebook:

Wirklich überraschend ist das nicht, HoGeSa ist nicht dafür bekannt, eine besonders menschenfreundliche Gruppierung zu sein und Pro NRW wird vom Verfassungsschutz beobachtet und als rechtsextrem eingestuft. Öffentlich versuchen die Vertreter aber eher, eine Biedermann-Fassade zu zeigen. Die Hooligans von HoGeSa versuchten, sich in der Öffentlichkeit als Verteidiger des Abendlandes darzustellen. Roeseler und seine Partei Pro NRW sind auch in „Bürgerwehren" involviert, die sich nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln gegründet hatten.

Was sonst nur mitschwingt und von offiziellen Vertretern nicht laut gesagt wird, hat Roeseler jetzt öffentlich gemacht: Rechtsextremisten wollen mit ihren Bürgerwehren und ihrem lauten Gebrüll gegen religiösen Extremismus wenn dann höchstens ihrer eigenen Sache helfen. Sexuelle Gewalt und Angriffe sind da nur ein Aufhänger, der benutzt wird, um das eigene Weltbild zu legitimieren. Die tatsächlichen Opfer sind in Wirklichkeit vollkommen egal. Wenn jemand aus dem Gegenlager angegriffen wird, ist plötzlich Schluss mit der Solidarität den Gewaltopfern gegenüber und damit nicht genug, es ist dann auch vollkommen legitim, weiter zu hetzen und sich sogar über das Geschehene zu freuen.