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Drogen

In Kanada bekommen alle Abgeordneten der Liberalen ein Gramm Gras zugeschickt

Das ist auch in Kanada illegal, aber Dana Larsen nimmt das Risiko gerne in Kauf.

Foto: Miranda Nelson | Flickr | CC BY 2.0

Ein Cannabis-Aktivist und ehemaliger Kandidat der Neuen Demokratischen Partei in British Columbia, Kanada, hat allen 184 Abgeordneten der Liberalen ein Gramm Gras und eine Ausgabe seines Buches über die Geschichte der beliebten Nutzpflanze zugeschickt. Vor der Polizei fürchtet er sich wegen seiner Aktion nicht.

Dana Larsen, der vor Kurzem erst damit in die Nachrichten gekommen war, dass er der Premierministerin von British Columbia, Christy Clark, etwa 14 Gramm Marihuana per Post zugeschickt hatte, ist in diesem Feld kein Unbekannter.

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Larsen sagte gegenüber der Zeitung The Province, dass er sich durchaus darüber im Klaren sei, dass es nicht legal ist, Gras per Post zu verschicken. Er sei aber dazu bereit, das Risiko in Kauf zu nehmen—vor allem weil er davon ausgeht, dass die Polizei sowieso nichts unternehmen wird.

„Es ist nicht legal, Gras in der Post zu verschicken … aber die meisten Marihuana-Gesetze Kanadas sind dazu da, um gebrochen zu werden—das ist also nur eins von vielen", sagte er gegenüber der Zeitung.

Das Gramm Weed kommt zusammen mit einer Ausgabe seines Buches Cannabis in Canada: The Illustrated History. Darin beschreibt er, wie Marihuana von seinen bescheidenen Anfängen als unscheinbares Kraut zu seinem heutigen Status gekommen ist. Das Buch kostet 10 Kanadische Dollar, was auch etwa dem Straßenpreis der beigelegten Ware entspricht.

Eine Anfrage von VICE, ob schon irgendein Abgeordneter der Liberalen eins der Pakete erhalten habe, konnte von der Partei bislang noch nicht bestätigt werden. Ein Pressesprecher bezeichnete die Aktion aber als „sehr ambitioniert."

Craig Brister von Torontos Polizei sagte, dass die Rechtslage um diese Aktion etwas verzwickt sei—vor allem aufgrund des großen Ermittlungsaufwandes, der wegen solch geringer Mengen Gras betrieben werden muss. Brister sagte, dass—selbst wenn es offensichtlich sei, dass es Larsen war, der die Post verschickt hat—der nötige Aufwand, um dieses auch rechtskräftig zu beweisen, Zeitverschwendung sei.

Brister gab allerdings zu bedenken, dass es für Larsen durchaus problematisch werden könnte, wenn die kanadische Polizei eindeutig beweisen kann, dass er alle 184 Sendungen verschickt hat. Die Empfänger der Päckchen hätten jedoch in keinem Fall etwas zu befürchten.

„Das sind zwei unterschiedliche Situationen, die nicht gleich behandelt werden können", sagte er. „Wenn Sie zum Beispiel auf dem Bürgersteig eine Pistolenkugel finden und sie mit nach Hause nehmen würden und dann die Polizei rufen, dann würde ich Sie bestimmt nicht verhaften. Das würde keinen Sinn ergeben. Solche Fälle erfordern ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand und dieser hier rechtfertigt eindeutig kein [entschlossenes Durchgreifen]."

Von der Polizeidirektion British Columbiaswar bislang noch nicht zu erfahren, ob ein Ermittlungsverfahren gegen Larsen eingeleitet wurde.