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Tech

Automatisierte Alkoholiker

Auf der Roboexotica werden die Potentiale von Robotern für die Cocktail-Bar erforscht. Wir haben uns die Zukunft des Maschinenrausch näher angeschaut.

Die Duellanten stehen sich gegenüber, starren sich an, ihre Laserpistolen fest umklammert, den Roboter am Rücken. Aus ihren Mündern führt ein Schlauch in den Rucksack mit zwei Flaschen: wer trifft, wird mit Wodka belohnt, wer verliert kriegt stattdessen Zitronensaft.

„Shoot’n’Shot“ geht als einer der Gewinner aus der diesjährigen Roboexotica heraus. Zum fünfzehnten Mal zeigte das Festival, wie eng Exzess und Robotik beieinander liegen. Cocktail-Roboter, wie sie im Wiener Ragnarhof zu sehen waren, illustrieren die wahre Schönheit des Technikhedonismus: die pure Lust Maschinen zu entwickeln, ohne dass es sie eigentlich braucht, oder ohne auch nur zu wissen, wohin es einen führen könnte.

„Oft kann man nicht sagen, wer gewonnen und verloren hat, weil die Reaktionen auf Zitronensaft und Wodka-Shots sehr ähnlich sind“, sagt Max Schmid von Shoot’n’Shot. Das Robotik-Projekt wurde von einem Studierenden-Team der Fachhochschule Joanneum in Graz entwickelt.

Die Geschichte der Cocktail-Roboter lässt sich bis in die 1960er Jahre zurück verfolgen. 1968 präsentierte der Ingenieur Stephen R. Krause seine Comp-U-Bar 801 mit einem Gedächtnis von 1000 Rezepten und ließ sie kurzerhand patentieren. In den 1980er Jahren wurde ein weiterer metallischer Ersatz für den Barkeeper entwickelt. Der Roboter Ernie pflegte mindestens einen kleineren Bar-Smalltalk. All diese Ideen waren eng geknüpft an das Versprechen, dass sich unsere automatisierende Welt, vielleicht auch in eine bessere entwickeln würde.

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