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Die abstrusesten Porno-Suchanfragen des Jahres

Von „Käse" bis „Birkenstock"—worauf deutsche Pornoseitennutzer stehen, wirft einige Fragen auf.

Foto: Lisa Ludwig | Aus: Hinter den Kulissen von Deutschlands Amateurporno-Szene Der Großteil der Personen unter uns, die sich ansatzweise regelmäßig zu Internetpornografie selbst befriedigen, wird irgendwann mal einen Moment gehabt haben, in dem sie sich ihrer eigenen Gelüste geschämt haben. Da öffnet man einen Tab nach dem anderen, will doch eigentlich nichts anderes, als endlich zum Höhepunkt zu kommen, und plötzlich endet das Ganze bei einem Video, nach dem man bei klarem Verstand niemals gesucht hätte. So oder so ähnlich muss es da draußen ziemlich vielen Menschen gehen, anders lässt sich die Liste der kuriosesten Porno-Suchbegriffe 2015 nämlich nicht erklären.

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Die Amateurpornoplattform MyDirtyHobby wertete über den Verlauf dieses Jahres nicht nur das allgemeine Nutzungsverhalten nach Dauer, Häufigkeit und Fetischen aus, sondern guckte sich scheinbar auch ein bisschen genauer an, welche Begriffe die User händisch ins Suchfeld tippten. Darunter auch zehn Themenfelder, die scheinbar selbst in Pornokreisen als „kurios" gewertet werden.

Wie oft nach den zehn Begriffen (gerade im Verhältnis zu herkömmlicheren Fetischen) tatsächlich gesucht wurde und ob diese Gelüste vom Portal befriedigt werden konnten, lässt sich der Rangliste leider nicht entnehmen. Sobald wir dazu Rückmeldung von MyDirtyHobby bekommen haben, werden wir das aber selbstverständlich ergänzen.

Während Platz 10 mit „Lehrerin" noch ebenso brav wie vorhersehbar daherkommt, wird Platz 9 von „Staubsauger" belegt. Dem Haushaltsgerät, das urbanen Mythen zufolge schon dem ein oder anderen Mann die Haut vom Geschlechtsorgan gezogen hat. Den achten Rang sichert sich mit „Käse" wiederum ein Begriff, der wahlweise andeuten könnte, dass sich unter den Pornoportal-Nutzern einige Gourmets befinden—oder es gibt da draußen wirklich Leute, die sich an stinkenden Füßen und „Eichelkäse" ergötzen. „Spermakuss" (7), „Fiebermessen" (6) und „Gummistiefel" (5) erscheinen in Anbetracht der Tatsache, dass dabei vergleichsweise gängige Fantasien bedient werden, nicht so wahnsinnig kurios. Interessant wird dann allerdings wieder Platz 4: „Adidas". Nicht, weil es da draußen nicht Hunderttausende bekennende Sneaker-Fetischisten gibt. Auf Tumblr, Instagram und Co. scheint die fanatische Liebe zum Sportschuh allerdings eher das Konkurrenzunternehmen Nike zu treffen.

Hinter den Kulissen von Deutschlands Amateurporno-Szene.

Platz 3, „Zwangsentsamung", wiederum gewährt Einblicke in die Psyche des engagierten Pornokonsumenten/der engagierten Pornokonsumentin. Sehen männliche Nutzer sich als Sklaven ihrer Hand, die sie quasi dazu zwingt, sich in regelmäßigen Abständen vor dem Rechner zu entleeren? Empfinden Frauen, die nach so etwas suchen, eine gewisse Genugtuung dabei, sich zu ekstatisch zuckenden, „hilflosen" Männern intim zu berühren? Und wenn wir schon bei Dominanz und Hilflosigkeit sind: Ist es dann wirklich so überraschend und kurios, dass „Politesse" auf Platz 2 gelandet ist?

Angeführt wird die Abstrusitätenliste übrigens von „Birkenstock", ebenso pragmatischem wie unsexy Schuhwerk, dem diesen Sommer von umweltbewussten Großstädtern zu neuer Popularität verholfen wurde. Robust, bequem und man ist ebenso schnell drin, wie wieder draußen—eigentlich doch nicht so überraschend, dass die Öko-Sandalen auf Internetnutzer eine derart erotisierende Wirkung haben.