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stade de France

Ein Attentäter wollte eine Bombe im Stade de France zünden

Mindestens einer der Selbstmordattentäter hatte eine Karte fürs Spiel. Ein Sicherheitsbeamter entdeckte die Weste. Auf der Flucht detonierte der Angreifer die Bombe.

Mindestens 129 Tote und 100 Schwerverletzte, die sich derzeit im kritischen Zustand befinden, lautet die unfassbare Bilanz nach den Terroranschlägen von Paris. Aber es scheint, als hätte es noch viel schlimmer ausgehen können. Wie das Wall Street Journal berichtet, wollte einer der Attentäter eine Sprengstoffweste mitten auf den Stadionrängen detonieren. Er selbst hatte ein Ticket für die Partie Frankreich gegen Deutschland. Ein Ordner entdeckte die Weste bei einer Kontrolle am Stadion. Der Attentäter flüchtete und brachte die Weste zur Detonation.

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Das Journal sprach mit einem Sicherheitsbeamten, der sich nur mit seinem Vornamen, Zouheir, identifizierte, und ließ sich die Aussagen von einem Polizeibeamten bestätigen.

Während er versuchte, vor den Sicherheitskräften zu fliehen, so Zouheir, detonierte der Angreifer die Weste.

Die Polizei spekuliert, dass der Angreifer die Weste in dem Stadion mit 80.000 Zuschauern versuchte zu detonieren, um eine „tödliche Massenflucht auszulösen." Zum Vergleich: In die Konzerthalle Bataclan passen 1.500 Menschen. Zouheir sagte, dass sein erster Gedanke ein Feuerwerkskörper gewesen sei. Aber schnell erfuhr er über Sicherheitsfunk, dass es eine Bombe war. Kurz danach sah er, wie Präsident Hollande aus dem Stadion eskortiert wurde. Ein paar Minuten später wurde eine zweite Bombe außerhalb des Stadions detoniert und eine dritte bei einem McDonalds-Restaurant.

Der Präsident des französischen Fußballverbands Noel le Graet sagte, dass er die Nachrichten nicht während des Spiels verkünden wollte um eine Panik zu verhindern. Feuerwerkskörper im und ums Stadium sind keine Seltenheit, sodass die Zuschauer sich zunächst keine Sorgen machen. Erst in der zweiten Hälfte sprach sich herum, was passiert war.

Kurz nach den Explosionen am Stade de France begannen die Schießereien in Paris. Der französische Nationalspieler Lassana Diarra bestätigte gegenüber Sky Sports, dass sein Cousin bei den Angriffen getötet wurde.