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Google will, dass du nicht so stinkst

Mit Wearable Tech gegen Achselschweiß.
​Beispielhafte Zeichnung des duftabsondernden Ventilierungssystems. Bild: ​US Trade and Patent Office | Gemeinfrei

​Als echtes Full-Circle-Unternehmen meldet Google auch immer mal wieder eher abwegige Ausfallschritte in suchmaschinenferne Gefilde, um die Welt je nach Lesart zu beherrschen oder zu retten: Zuletzt belustigte der Technikgigant mit Exkursionen ins Versicherungsbusiness, Mondlandungswettbewerben und magnetischen ​Krebsdetektoren im Blut, die mit einem Wearable ausgelesen werden können.

Da sich Google immer um die wichtigsten Dinge kümmert, hat die Firma nun ein weiteres ​Wearable am Start, das letzte Woche erfolgreich beim US-Patentamt ​angemeldet wurde: Ein Notfall-Hightech-Deo-Gerät mit lustigem Gebläse und selbstverständlich vernetzten Zusatzfunktionen.

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Das Odor Removing Device soll unter der Kleidung getragen werden und den stinkenden Menschen vor unangenehmen Ausdünstungen schützen. Das Gerät enthält einen empfindlichen Sensor, das mit einem kleinen Tank voll Duftspray verbunden ist (Duftnote ist natürlich variabel). Ist der Körper schwitzend aktiv und somit stinkgefährdet, erfasst das Gerät diese Aktivität und plant einen zeitlich regulierten Duftstoß. Diese Intervention wird dem Träger zuvor per Nachricht mitgeteilt, der sich dann wiederum entscheiden kann, ob er der Beduftung zustimmt oder nicht.

Google will, dass du nicht so stinkst.

In schönstem technisierten Betreiebsanleitungs-Sprech hießt es beim Patentamt dazu:

„Sobald das Gerät entscheidet, dass der Benutzer beginnt, Körpergeruch abzusondern, wird ein optionales Modul im Gerät den Benutzer über die Situation informieren und ihn benachrichtigen, wann der Duft ausgestoßen wird. Dem Nutzer wird dann die Möglichkeit gegeben, diese Duftemission zu bestätigen oder manuell abzulehnen. Beispielsweise könnte der Nutzer direkt nach dem Workout eine Dusche planen und dann entsprechend die Duftabsonderung abbrechen."

Außerdem stellt das Gerät fest, welche Körpertemperatur du hast und wie viel Parfum zur erfolgreichen Übertünchung versprüht werden muss—„auf der Grundlage deiner Schwitz-History". Die Menge des Deos soll mittels Analyse von Körperparametern ständig reguliert werden, damit es nicht zu aufdringlich auf den Träger oder die Umgebung wirkt.

Ein weiteres großartiges Feature ist die intelligente Social Media-Funktion: Das tragbare Raumspray rechnet mit Hilfe von Google Maps weiträumige Evakuationsrouten aus, um dich nach einem Workout nach Hause zu bringen, ohne andere Personen zu gefährden. Soll heißen: Der hyperintelligente Deodispenser schlägt dem stinkenden Menschen unauffällige Seitengassen vor, falls seine Freunde oder​ Tinder-Kontakte sich in der Nähe aufhalten. So kann sich der Träger oder die Trägerin als einsamer, aber mündiger Entscheider fühlen.

Ein weiser Vorstoß, sich dieses unverzichtbare Stück Verbaucherelektronik patentieren zu lassen, denn wer weiß schon, wie umkämpft der Markt für sprühstoßbetriebene, internetverbundene Körpergeruchs-Regulierungsgeräte noch sein wird. Wenn sich in nicht allzu ferner Zukunft die Regale der Elektronikmärkte mit massenweise verschiedenen tragbaren Duftgeräten anfüllen werden, wird Google wie immer ganz vorne mit dabei sein.

Nur ein kleines Kernproblem bleibt: Schweiß quantifizieren ist die eine Sache, aber das verheißungsvolle Abstellen jeglicher Körperausdünstungen die andere. Da muss Google, als Abgesandter für die großen Fragen der Menschheit, noch mal ran.