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Krabben haben nicht nur Angst, sie empfinden auch Schmerzen

Ein weiterer Grund, keine Schalentiere zu kochen.
Eine glückliche Strandkrabbe. Bild: Wikipedia, D. Hazerli | Public Domain

Dass Krustentiere bei einem Wurf in den Kochtopf emotional relativ „kalt" gelassen werden, ist mittlerweile widerlegt. Forscher bewiesen nicht nur, dass Krabben Angst haben können, eine neue Studie mit gemeinen Strandkrabben bestätigte nun, dass ihr Nervensystem auch in der Lage ist, Schmerzen zu empfinden.

Die Zoologen Robert Elwood und Laura Adams von der Queen's University in Belfast, die auch die Angststudie durchgeführt hatten, verkabelten für ihre aktuelle Untersuchung 40 Krabben und steckten sie in Plastiktanks. 20 der wirbellosen Wassertiere bekamen über eine Zeitspanne von zwei Minuten alle zehn Sekunden einen 200 Millisekunden dauernden Elektroschock. Die Kontrollgruppe durfte währenddessen ganz entspannt im Becken herumlungern.

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Die Forscher beobachteten das Verhalten der Tiere vor, während und nach der Prozedur. Dabei stellten sie fest, dass die elektrogeschockten Krabben ein aggressiveres Verhalten an den Tag legten als die Expemplare der Kontrollgruppe. Die Folteropfer krochen herum, zeigten Drohgebärden oder versuchten sogar, aus dem Becken zu klettern.

Forscher zeigen, dass Krebstiere menschenähnliche Angst vor Schmerzen empfinden

Eine eingehendere Untersuchung der Tiere zeigte zusätzlich, dass die geschockten Strandkrabben hohe Anteile von Milchsäure in ihrer Hämolymphe, ihrem Pendant zum menschlichen Blutkreislauf, aufwiesen. Damit wäre auch biologisch bewiesen, dass Schalentiere Schmerzen empfinden und im Kochtopf schreien würden, wenn sie könnten.

Es sind bei der Studie übrigens keine Tiere gestorben—auch nicht beim Abendessen der Forscher.