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Elektro-Skateboard Boosted könnte zum endgültigen Longboard-Overkill führen

Das Boosterboard wird hoffentlich nicht der neue Schreckenstrend der Fußgängerzonen.
Pressefoto: Boosted

Die unförmigen Alu-Scooter mit denen geschmacksverirrte Versicherungsvertreter-Typen vor einigen Jahren die U-Bahnen dieses Landes verstopft haben, waren zwar verdammt uncool, aber immerhin beschränkte sich ihr Wirkungsradius im wesentlichen auf Nahverkehr und Business-Distrikt. Die Longboards, die seit Jahren vermehrt durch Berlin-Neukölln und den Rest der Republik rollen sind da schon deutlich weniger lokal begrenzt. Doch der Wahnsinn klopft schon wieder vehement an die Tür. Diesmal trägt er den Namen Boosted. 

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Das gleichnamige Unternehmen Boosted hat ein Longboard mit Motor entwickelt und will damit alle glücklich machen, die endlich auch mal unangestrengt bergauf rollen mögen und den Hass all derjenigen schüren, die keine Lust auf die perfekte Symbiose von freaky und praktisch haben. Nach einer Investition von schlappen 1600 Euro können dann bald die Bankangestellten und ungelernten Skateboarder sicher und cool zu ihren Meetings und Lunchdates rollen.

Das Boosted Board.

Das Boosted Board.

Elektrolongboarder bei ihrem abendlichen Ausrollerchen.

Elektrolongboarder bei ihrem abendlichen Ausrollerchen. Alle Bilder: Pressefotos Boosted

Auch wenn ich das Gerät seit einigen Wochen versucht habe zu ignorieren, bin ich mittlerweile an dem Punkt angekommen, mir mit ein wenig Recherche zumindest anzueignen, was da demnächst auf mich zurollen könnte.

Das Boosted Board hat eine Fernbedienung, mit der du die Geschwindigkeit steuern kannst. Es gibt Standard und Expertenmodus und das Tempo änderst du mit einer Daumenkontrolle per Bluetooth. Ehrlich gesagt, wie uncool ist das denn?! Vielleicht fragt ihr euch jetzt auch, was das eigentlich soll, denn ihr habt schon mal von den Elektroboards gehört. Nun ja, seit einigen Monaten kursieren Amazing Unboxing Videos, und seit einigen Wochen werden die Dinger an die ersten Käufer außerhalb der ursprünglichen Kickstarter-Backer ausgeliefert.

Das Boosted Board kostet um die 1600 Euro und kommt aus Kalifornien, was die Entwickler schön präsent auf ihrer Webseite positionieren. Doch es kommt wohl eher aus dem Botox- und Hollywood-Kalifornien an Stelle des Venice Beach Skaterparks.

Hier die langweiligen Fakten zum Gerät:

  • nimmt Steigungen bis zu 15%
  • fährt 32 km/h
  • 2000 Watt
  • braucht 90 Minuten zum Aufladen
  • wiegt 6,8 kg
  • fährt bis zu 9,5 km weit

Wenn es denn schon Longboarding sein muss, dann genieße wenigstens das Schwungholen, das darauf folgende entspannte Ausrollen und den anschließenden Kickstart auf dem Brett. Das Longboard ist der Buddha des Skatevergnügens. Die Menschen jedoch, die bald gestresst per Fernbedienung durch die Fußgängerzone steuern, konnten sich vielleicht auch einfach kein Segway leisten.