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Swiss Music Awards

Das Dank-Video von Pablo Nouvelle und Nemo für ihre SMA-Nomination verdient selbst einen Award

Für den Fall, dass seit Jahren Fragen zu Pablo Nouvelles Beinbehaarung durch deinen Kopf schiessen, bist du hier richtig.
Screenshot Video Facebook

Die Nominationen für die zehnte Ausgabe der Swiss Music Awards sind bekannt. Dass der grösste Schweizer Musikpreis langsam zur Schlagerparade verkommt, ist heute aber nicht das Thema—darauf kommen wir ein anderes Mal zurück. Nein, wir müssen über Nemo und Pablo Nouvelle reden. Während andere Künstler nämlich gerade an einem karriereumfassenden, actionreichen und prunkvollen Aufruf zum Abstimmen arbeiten—wir sehen volle Konzertsäle, Privatjets und Bandsessions—, machen die zwei Nominierten in der Kategorie "Best Talent" das komplette Gegenteil. Das Video des Duos, von dem wir bis heute nicht gewusst haben, dass es überhaupt ein Duo sein kann, ist so unglaublich schräg, dass wir es hiermit höchstoffiziell für den Award in der Kategorie "Best Danksagung" nominieren wollen.

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Pablo und Nemo sitzen irgendwo in Indonesien an einem viel zu kleinen Tisch auf zumindest für Pablo viel zu kleinen Stühlen und schlürfen Kokosnussmilch. Zuallererst stellt sich uns da die Frage: Gehen der 29-jährige Produzent und der 17-jährige Rapper gemeinsam in die Ferien? Leiht Pablo Nemo seinen Ausweis, um in den Club zu kommen? Haben sie sich per Zufall auf einer der dutzenden Inseln getroffen und erfuhren per Zufall genau dann, dass sie per Zufall in genau derselben Kategorie für einen Swiss Music Award nominiert sind? Fragen über Fragen über Fragen—nur ein Meisterwerk schafft es, uns innerhalb von 97 Sekunden mit so wenigen Antworten auf so viele Fragen zurückzulassen.

Aber zurück zum Video an sich. Die Wahl des Drehortes wirft schon die nächsten Fragen auf: Wenn du gerade in Indonesien bist, wo es bekanntlich ziemlich schöne Strände und idyllische Landschaften gibt, wieso setzt du dich dann vor einen für diese Region doch ziemlich durchschnittlichen Kiosk? Das muss doch alles von langer Hand so geplant gewesen sein, Sherlock!

Die These wird dadurch mit einem grundsoliden Fundament untermauert, dass es die eigentlich so wortgewandten Nemo und Pablo Nouvelle in fast zehn Takes nicht schaffen, auch nur einen ordentlichen Satz rauszubringen. Sie lachen sich aus scheinbar unerklärlichen Gründen nach jeweils zwei Wörtern schlapp. Vielleicht war noch etwas LSD in den Kokosnüssen? Oder die Jungs haben vor dem Dreh ihrer Danksagung noch ein wenig Bambusgras geraucht? Auch die Antworten auf diese Fragen werden wohl für immer über uns in der Luft schweben, wie jene dazu, warum Young Thug den besten Video-Clip der Welt bekommen hat, ohne überhaupt am Set aufzutauchen.

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Auf alle Fälle kommt Nemo anscheinend schon nach dem ersten vermasselten Take so ins Schwitzen, dass er sein T-Shirt wechseln muss. Trotz Style-Wechsel ist seine Sitzpose aber nicht derart imposant wie die von Pablo Nouvelle: Dank den viel zu kleinen Plastikstühlen muss der Berner seine Beine so weit spreizen, dass seine Shorts so weit nach hinten rutschen, dass wir die ganze Pracht seiner behaarten Beine geniessen dürfen. Und dann hat er noch eine Nuss zwischen den Beinen. Möge jemand dieses eindrückliche Bild in Marmor meisseln!

Abrundend zeigen Nemo und Pablo Nouvelle noch einen Ausschnitt eines gemeinsamen Auftritts an einer indonesischen Hochzeit und die begeisterten Gesichter der anwesenden Gäste. Ironischerweise sagte Nemo noch kurz zuvor: "Wir hätten nie gedacht, dass unsere Musik so gut ankommt." Nicht nur die Musik, junger Nemo, nicht nur die Musik.

Auch wenn wir für den Award für die beste Danksagung wohl nicht mehr springen lassen können als diese Worte, mögen wir den zwei die Nomination bei diesem anderen Award und die indonesische Sonne gönnen. Verdient hätten den Sieg auf alle Fälle beide. Und Nemo würde ein wenig mehr Farbe im Gesicht wirklich nicht weh tun.

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