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trikotwerbung

Sponsor 2.0: Team macht mit Trikonummern Werbung für Supermarkt-Angebote

Von Pizza über Shampoo bis hin zu Sardinen. Ein brasilianischer Klub macht nun kreativ Werbung für Superangebote eines Sponsors. Das ging auf dem Platz jedoch in die Hose.
Foto: twitter.com

In Deutschland begann alles im Jahr 1967. Damals warb Wormatia Worms als erster deutscher Verein mit dem Schriftzug „CAT" für den Baumaschinen-Hersteller Caterpillar auf dem Trikot. Der Grund für diesen lukrativen Aufdruck auf den Trikots war eine plötzliche Finanznot und die Chance auf schnelles Geld. Der DFB verbot diese Werbung jedoch. Erst 1973 folgte Eintracht Braunschweig wieder mit einem weiteren Anlauf in Sachen Trikotwerbung: Sie liefen mit dem Jägermeister-Hirsch auf der Brust auf. Der DFB war zwar immer noch dagegen, doch der BTSV machte einfach das Jägermeister-Firmenlogo zum Vereinswappen, um das Verbot zu umgehen. Ein brasilianischer Klub könnte nun das Modell der Trikotwerbung auf eine ganz neue kreativ-übertriebene Stufe katapultieren.

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El Fluminense de Feira clavó ofertas de un supermercado en los números de las camisetas. Genios del marketing pic.twitter.com/h0P3agAhx6
— Juanma Tucci (@juanmatucci) 7. April 2017

Trikotwerbung ist heute nicht mehr aus dem Fußball wegzudenken. Während in der Bundesliga jeweils nur ein Sponsor auf Brust und einer auf dem Ärmel werben dürfen, sieht das in kleineren Ligen schon seit Jahren anders aus. In Belgien oder Österreich sind Trikots von Arschwerbung bis hin zu Trikotinnenseiten-Aufdrucken zugetackerter als die Tattoo-Arme ihrer Träger. Im Millionenbusiness Fußball zählt schließlich jede Einnahmequelle. Das dachte sich auch ein brasilianischer Verein, der das Trikotwerbe-Game gerade kreativ in der Oberrang drischt. Fluminense de Feira aus der brasilianischen Serie D wurde bewusst, dass es viel zu schade ist, den immensen Platz der Trikotnummer zu vergeuden. Also werben sie nun zusammen mit einer Supermarktkette für aktuelle Angebote des Marktes wie die AS berichtet. Die Trikotnummer bildet nun den Preis für die Ware – inklusive einem kleine Komma und zwei Mini-Zahlen mit den Cent-Beträgen. Statt des Spieler- oder Vereinsnamens stehen über der Trikotnummer die Produktnamen.

Ein Beispiel gefällig, wie absurd das ist? Der Starstürmer der Mannschaft mit der Nummer 10, Fernando Sobral, läuft für ein spezielles Pizza-Angebot auf: „10,98" steht auf dem Trikot und richtet den Fans nun bei jeder Ballberührung von Sobral aus, dass sie sich für 10,98 brasilianische Reais eine Pizza kaufen können. Ansonsten wurde auch für Rasierschaum, Softdrinks, Sardinen oder Shampoo Werbung gemacht. Das neue Trikot-Experiment ging am Mittwoch übrigens erstmal schief: Mit 6-0 verloren sie im lokalen Pokalwettbewerb gegen den Erstligisten Vitoria de Bahia.

„Aldi informiert" in Zukunft also vielleicht nicht mehr in schnöden Prospekten, sondern bei deinem Fußballklub auf dem Trikot. Und wer weiß, vielleicht schnappt sich in einigen Jahren der dauerdribbelnde Kreativspieler nicht mehr das Trikot mit der Nummer 10, sondern beharrt darauf ein cooles Pizza-Angebot tragen zu dürfen. Okay, uns graut es jetzt schon vor dieser ganzen Werbenummer…