Der kunstvolle Graffiti-Krieg zwischen Feyenoord- und Utrecht-Sprayern

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Der kunstvolle Graffiti-Krieg zwischen Feyenoord- und Utrecht-Sprayern

Fanrivalität muss sich nicht nur auf Fahnenklau und Pöbeleien beschränken. Bekannte Feyenoord- und Utrecht-Sprayer lieferten sich vor dem Pokal-Finale ein Graffiti-Battle und offenbarten sehr viele Insider.

Im Vorfeld des niederländischen Pokalfinales zwischen Feyenoord Rotterdam und FC Utrecht am 24. April befeuerten Street-Artists die Rivalität mit mehreren Graffitis.

Begonnen hat es mit einem Graffiti von KBTR, einem Graffiti-Artist aus Utrecht. Sein Markenzeichen ist ein „kabouter", was ein Wichtel oder Zwerg ist. Dieser trägt die rot-weißen Farben vom FC Utrecht, stiehlt den KNVB-Pokal.

Die Feyenoord-Supporter sowie die Sprayer Knor und Polski haben darauf mit einem Bild geantwortet. Darin holt Oli, ein stadtbekannter Cartoonelefant, den Pokal zurück. Er hinterlässt den Dom von Utrecht brennend und rennt auf seiner Flucht den Zwerg um.

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Die Antwort von KBTR ließ nicht lange warten. Er fügte seinem Graffiti zwei Kakerlaken hinzu. Kakerlaken ist der, ursprünglich von Ajax-Anhängern eingeführte, Spitzname der Feyenoord Fans. In der überarbeiteten Version tritt der Zwerg die Kakerlaken platt.

Daraufhin legte sich Elefant Oli erneut mit dem Zwerg an. Dieses Mal drückt er ihn in feinster Wrestlermanier zu Boden und schnappt sich erneut den Pokal.

Die Auseinandersetzung nimmt an Fahrt auf, denn die Antworten werden heftiger. In einem detailreichen Graffiti über eine komplette Häuserwand sticht eine Armada von Zwergen einen Elefanten ab. Dabei haben sie nur ein Ziel: den Pokal.

Auch die Feyenoorder bringen weitere Tiere und brutaler Symbole ins Spiel. Der im örtlichen Zoo wohnhafte Gorilla Bokito frühstückte den Zwerg und holte den Pokal erneut zurück. In einem anderen Wandgemälde faucht Bokito und neben ihm liegen ein Stapel Mützen und Knochen der Zwerge. Zudem engagierten sich weitere Sprayer auf Rotterdamer Seite und so konnte Feyenoord einen deutlichen Vorsprung erarbeiten.

Seit den 70er Jahren kommt es bei Spielen zwischen Utrecht und Feyenoord immer wieder zu Ausschreitungen. Im Pokal war Feyenoord bis jetzt mit elf, gegenüber drei Utrecht-Titeln, deutlich erfolgreicher. Einen Heimvorteil hat auf jeden Fall Feyenoord, denn das Finale findet seit Jahren in Rotterdam statt. Vor zwei Jahren haben die Fans von Ajax Amsterdam heftig über die Stränge geschlagen und dürfen seither immer noch nicht zu Auswärtsspielen ins "De Kuip". Bleibt abzuwarten, ob die Rivalität diese Mal auf die Wandmalereien beschränkt bleibt. Nach einigen weiteren Feyenoord-Graffiti meldeten sich gestern Abend auch noch mal die Utrecht-Anhänger mit einem Kunstwerk zu Wort. Ihre Botschaft neben einem Fäuste schwingenden Zwerg: „See you sunday…"

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