FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Live vom Meeresgrund: Geht mit einem Roboter auf Tauchgang in die Tiefsee

Mit dem Global Explorer erkundet ihr vom Sofa aus riesige Wal-Skelette, faszinierende Ökosysteme und hungrige Krabben 1000 Meter unter dem Meer. Noch bis heute Abend streamt der Roboter seine Abenteuer vom Mittelatlantischen Rücken.

Es wird oft gesagt, dass wir mehr über den Mond wissen, als über den Meeresboden. Ein U-Boot-Roboter soll das nun ändern und wagt sich für uns in die Tiefen des Ozeans hinab.

Der ferngesteuerte Unterwasser-Roboter Global Explorer befindet sich gerade auf Tauchgang am Mittelatlantischen Rücken, wo die nordamerikanische Kontinentalplatte etwa 130 Kilometer von der Küste entfernt in den Ozean abfällt. Die Tiefseeabenteuer des Roboters stellt die US-amerikanische Ozeanbehörde NOAA netterweise als Livestream zur Verfügung, außerhalb der Tauchgänge wird aufgenommenes Material der letzten Tage wiederholt. Das Videomaterial wird dazu genutzt, das rege Treiben am Meeresgrund zu dokumentieren, das sich rund 1000 Meter unter der Oberfläche abspielt.

Anzeige

Folgt Motherboard auf Facebook, Instagram, Snapchat und Twitter

Der Global Explorer wird von einem britisch-amerikanischen Forscherteam an Bord der Hugh R. Sharp ferngesteuert. Sie ist Teil einer Expedition vom 3. bis 11. Mai, die die Methanquellen in der Tiefsee erforschen soll.

Ziel der Expedition ist es, die einzigartigen Lebensräume rund um die Quellen auf dem Meeresboden zu erforschen, wo reichhaltige Kohlenwasserstoffe, wie Methan und Schwefelwasserstoff, kleine Solebecken bilden. Der Großteil der Quellen, die der Global Explorer auf seinem Tauchgang genauer unter die Lupe nimmt, wurden erst in den letzten fünf Jahren entdeckt. Dank ihnen können sich am Meeresgrund einzigartige Ökosysteme mit chemosynthetischen Lebensformen bilden. Ihre Energie ziehen sie nicht aus Sonnenlicht, sondern aus Kohlenwasserstoff.

Direkt am ersten Tag seiner Mission machte der Roboter beeindruckende Aufnahmen, wie beispielsweise dieses Skelett, das vermutlich einem gewaltigen Wal gehörte.

Bild: oceanexplorergov | YouTube

Zwischendurch schaute der Global Explorer diesen hungrigen Krabben beim Verschlingen eines toten Fisches zu.

Bild: oceanexplorergov | YouTube

Manchmal schöpft der Global Explorer auch eine Kelle Zeug mit seinem Roboterarm vom Boden auf und hält es in die Kamera, um einen besseren Blick auf die Proben zu gewähren.

Bild: oceanexplorergov | YouTube

Heute Nachmittag wird der Global Explorer zu seinem vorerst letzten Livestream in die Tiefe abtauchen. Wer danach noch nicht genug von der faszinierenden Unterwasserwelt hat, kann bis zum 15. Mai die drei Livestreams des Okeanos Explorers mitverfolgen, einer weiteren Expedition des NOAA, die im Pazifikbecken durchgeführt wird.