Klimakrise, Corona-Sommerwelle, Ukraine-Krieg, Affenpocken, Inflation, der kaputte Wohnungsmarkt, die schiere Existenz von Milliardären ... Gründe für schlechte Laune gibt es genug. Um nicht komplett den Verstand zu verlieren, brauchen wir hin und wieder etwas Ablenkung – eine kleine Erinnerung daran, dass nicht alles schlecht ist. Wie zum Beispiel die Schönheit unseres Planeten oder unseres Universums. Ja, warum nicht beides auf einmal?
Jedes Jahr veröffentlicht der Travel- und Foto-Blog Capture the Atlas 25 Bilder von der Milchstraße, aufgenommen von allen möglichen Ecken der Welt. Wir haben euch ein paar Highlights rausgesucht.
Pumoungcuo-See, Tibet
“ICE AGE” von ALVIN WU/Capture the Atlas
Dieses Bild zeigt den Nachthimmel über dem zugefrorenen Pumoungcuo-See in Tibet, 5.070 Meter über dem Meer. In der Nacht, in der der Fotograf Alvin Wu diese Aufnahme machte, seien es minus 20 Grad gewesen. Die Aussicht habe ihn aber fürs Frieren entschädigt. Es sei so still gewesen, dass er das Eis knacken hören konnte.
Xinjiang, China
“LIGHTNING THE MILKY WAY" von JINYI HE/Capture the Atlas
Diese Aufnahme der Milchstraße hat der Fotograf Jinyi He in einer Wüste in der westchinesischen Provinz Xinjiang gemacht. Die charakteristischen Steinsäulen, auch Yardang genannt, hat der Wind geformt.
Sierra Nevada, USA
“SECRET" von MARCIN ZAJAC/Capture the Atlas
Vor Tausenden Jahren haben die Ureinwohner der Sierra Nevada in Kalifornien Bilder in vulkanische Felsen geschabt. Sie kratzten die dunkle Oberfläche des Gesteins ab und erschufen Felsbilder von Tieren und geometrischen Figuren, sogenannte Petroglyphen. Das Besondere an diesem Felsen, den Fotograf Marcin Zajac gewählt hat, ist, dass sich die Bilder obendrauf befinden und nicht an der Seite.
Niedere Tatra, Slowakei
“WINTER SKY OVER THE MOUNTAINS” von TOMÁŠ SLOVINSKÝ/Capture the Atlas
Auf diesem Foto erstreckt sich die Milchstraße in einem Bogen über das Niedere-Tatra-Gebirge in der Slowakei. Im Winter erscheint die Milchstraße dünner als im Sommer und hat weniger Sterne, die das menschliche Auge erkennen kann. Mithilfe der Astrofotografie lassen sich diese aber sichtbar machen. "Für dieses Foto habe ich einen speziellen H-alpha-Filter verwendet", sagt der Fotograf Tomáš Slovinský. Die Aufnahme zeigt ihn als winzige Figur zwischen Mars und zwei Sternenhaufen, den Plejaden und den Hyaden.
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Pinnacles Desert, Australien
“THE MILKY WAY ARCHING OVER THE PINNACLES DESERT" von TREVOR DOBSON/Capture the Atlas
Dieses 180-Grad-Panorama der Milchstraße hat der Fotograf Trevor Dobson in Westaustralien in der Pinnacles-Wüste aufgenommen. Es besteht aus 124 Einzelaufnahmen. "Die Pinnacles sind ein fantastischer Ort für die Astrofotografie", sagt Dobson. "Das Gebiet ist übersäht mit Tausenden dieser Kalksteinsäulen. Die Möglichkeiten für die Bildkomposition sind damit fast unbegrenzt. Das ist einer der Gründe, warum ich hier seit Jahren immer wieder herkomme."
Valensole, Frankreich
“House of Lavender” von Benjamin Barakat/Capture the Atlas
"Ich habe dieses Bild letzten Sommer in Valensole, in Südfrankreich, aufgenommen", sagt der Fotograf Benjamin Barakat. "Der Geruch und die Atmosphäre auf diesen Lavendelfeldern ist einfach unglaublich. Vor allem bei Nacht ist es so herrlich ruhig dort. Die Bienen schlafen und man muss keine Angst haben, gestochen zu werden."
Extremadura, Spanien
“PATH TO THE PAST” von JOSE MANUEL GALVAN RANGE/Capture the Atlas
Die Region Extremadura im Westen Spaniens ist bei Astrofotografen extrem beliebt. Weil das Gebiet so dünn besiedelt ist, gibt es nur wenig Umweltverschmutzung und wenig künstliches Licht. Fotograf Jose Manuel Galvan Rangel beschreibt die Gegend als Naturparadies. "Ich habe das Bild in einem abgelegenen Ort im Südwesten der Region gemacht, in Salvatierra de los Barros", sagt Rangel. "An diesem wenig bekannten Ort gibt es eine Burg aus dem 15. Jahrhundert, die sich in Privatbesitz befindet."
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Weiße Wüste, Ägypten
“EGYPTIAN NIGHTS” von BURAK ESENBEY/Capture the Atlas
Fünf Stunden westlich von Kairo befindet sich eine wunderschöne weiße Wüste. "Die einzigartigen Steinformationen machen das Gebiet für Fotos interessant", sagt Fotograf Burak Esenbey, der dieses Bild bei seiner ersten Ägyptenreise aufgenommen hat.
Mangart-Sattel, Slowenien
“PERSEID METEOR SHOWER ON MANGART SADDLE" von UROŠ FINK/Capture the Atlas
Sechs Monate lang hatte Uroš Fink mit seinem Freund geplant, den Mangart-Sattel in Slowenien zu fotografieren. Dann zogen im Laufe der Nacht Wolken auf. "Ich habe ein paar Meteoriten fotografiert, die den Nachthimmel erhellt haben", erinnert er sich. "Wenn man den Nachthimmel fotografiert, gibt es immer Überraschungen. Du musst einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Enttäuscht bin ich davon nie."
Präfektur Yamanahsi, Japan
“MT. FUJI AND THE MILKY WAY OVER LAKE KAWAGUCHI” von TAKEMOCHI YUKI/Capture the Atlas
Dieses Bild hat Fotograf Takemochi Yuki im Frühling um 3 Uhr morgens in der Präfektur Yamanashi, einer Region neben Tokio, aufgenommen. "Der Frühling ist die einzige Zeit, in der man diese Nachtansicht mit dem Berg Fuji und der Milchstraße fotografieren kann", sagt Yuki. "Im Winter sind die Straßen mit Schnee bedeckt. Wenn es im Sommer dann wärmer wird, liegt die Milchstraße weiter westlich und rutscht aus dem Bild. Für die verschiedenen Bildbereiche habe ich verschiedene Belichtungszeiten verwendet, um die unterschiedlichen Lichtquellen auszubalancieren."Folge VICE auf Facebook, TikTok, Instagram, YouTube und Snapchat.