Im Mai führte die Polizei der kalifornischen Stadt Santa Ana eine Razzia in einer Marihuana-Apotheke durch. Der Grund: Laut den Beamten hatten die Betreiber keine gültige Verkaufslizenz.
Das Ganze begann wie eine ganz normale Razzia: Es wurde heftig gegen die Tür geklopft, die Kunden mussten sich auf den Boden legen und dann fingen die Polizisten an, alles zu durchsuchen.
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Aber dann begannen die Beamten damit, die Überwachungskameras zu entfernen—und wurden dabei direkt von einer Kamera gefilmt, die sie nicht bemerkt hatten. In dem Video ist dann zu sehen, wie die Polizisten herumalbern, Dart spielen und Hanf-Esswaren verspeisen. Schließlich sind noch einige geschmacklose Kommentare zu Marla James, der Apotheken-Besitzerin, zu hören, der ein Teil ihres Beines amputiert werden musste. Ein Officer fragt seine Kollegin, ob sie die alte, einbeinige „Benita” geschlagen hätte. Besagte Kollegin meint daraufhin, dass sie drauf und dran gewesen wäre, James in ihren verdammten Stumpf zu treten.
Hier kannst du dir die „Highlights” der Aufzeichnungen ansehen. Zur Verfügung gestellt wird das Ganze von Voice of OC.
Mitte Juni verklagten die Betreiber der Apotheke die zuständige Polizeibehörde aufgrund des übertrieben harten Vorgehens und weil die Polizisten Schaden im Wert von über 100.000 Dollar angerichtet hatten. Zusätzlich stimmten die leitenden Beamten einer internen Untersuchung zu.
Jetzt beschweren sich die in dem Video zu sehenden Polizisten jedoch darüber, dass die Aufnahmen Teil dieser internen Untersuchung sind—denn sie wurden „ohne ihr Wissen” gemacht und so bearbeitet, dass sie darin schlecht dastehen. Matthew Pappas, der Rechtsanwalt der Marihuana-Apotheke meint, dass er der Polizei von Santa Ana sowohl die zusammengefasste als auch die ungeschnittene Version des Videos zukommen ließ. Laut der Zeitung Orange County Register haben nun die Polizisten selbst Klage eingereicht, um die mit der internen Ermittlung beauftragten Beamten davon abzuhalten, besagtes Video zu verwenden. Dabei argumentieren sie damit, davon ausgegangen zu sein, dass ihre Unterhaltungen nicht mehr länger aufgezeichnet wurden.
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Natürlich ist es auch nicht auszuschließen, dass die bearbeitete Version der Aufnahmen nicht richtig zeigt, was damals im Mai passiert ist. Vielleicht haben die Polizisten nur ein paar normale Kekse gesnackt, die sie selbst zur Razzia mitgebracht haben! Vielleicht ist „in den Stumpf treten” nur ein Code-Wort der Polizei! Allerdings liegt den Ermittlern auch die nicht editierte Rohfassung des Videos vor und so können sie mit Sicherheit herausfinden, was wirklich vorgefallen ist. Ach ja: Das Argument, dass ein solches Video die „Privatsphäre” verletzt, ist ungefähr genauso lächerlich wie das von den Polizisten an den Tag gelegte Verhalten während der Razzia.