Premiere: Kalipo—„Lux“ (Offizielles Video)

Wir haben hier eine Stadtkulisse, die unser geübtes Auge Frankfurt am Main zuordnen würde, und die zwei Zwecke erfüllt, die vermutlich exakt so geplant waren: Erstens gibt die Skyline der Bankenmetropole dem Video—trotz des unübersehbaren Sparkassenlogos an einem der Hochhäuser—einen internationalen Anstrich. Zweitens—und da kommen wir zum künstlerischen Aspekt dieses Videos—geht es dabei gar nicht um eine regionale Verortung, Frankfurt bildet viel mehr eine Art geometrische Collage, die zum Teil auf den verschwitzten Körper einer jungen Dame projiziert wird und in dieser Form vor allem Muster und Farben bildet. Reine Ästhetik also. Vollendet wird dieses Konzept damit, dass nach etwas zweieinhalb Minuten das Licht angeht—womit dann auch der Songtitel aufgenommen wird—und wir aus dem düsteren Metropolenbilder in eine sonnendurchflutete Wald- und Wiesenlandschaft verfrachtet werden. Leider hat unser geübtes Auge keine Ahnung, wo das sein soll, ist aber auch egal.

Zu den Bildern kommt die akustische Ästhetik, die ganz ähnlich funktioniert: zerhackte und als Collage wieder zusammengefügte Samples, subtil von Melodien untermauert, die immer mehr Raum bekommen, all das irgendwo zwischen Caribou und Four Tet. Das sind doch mal Referenzen, mit denen man arbeiten kann. Dabei kommt Kalipo eigentlich aus dem Umfeld der Elektrotrasher Frittenbude, die bei uns bisher weniger Assoziationen an Four Tet weckten. Hinter Kalipo verbirgt sich nämlich Jakob Häglsperger, der bei Frittenbude Drumcomputer, Bass und Synthie bedient. Offenkundig hat der gute Jakob das Konzept des Side Projects ziemlich gut verstanden, und tobt sich mit Kalipo mal in einer ganz anderen Richtung aus.

Credits:
Cast – Justine Masché
Video by Matthias Pfeiffer (www.pupillendriller.com) | Imanuel Spiegel | Patricia Jankowski | Tobias Hartung

Kalipos Album Yaruto erscheint am 12.09.2014, ihr könnt es auf Vinyl, CD oder Mp3 vorbestellen.

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