Screenshot via Doctor on DemandWir leben im Jahr 2013, also warum können unsere Telefone nicht unsere Krankheiten diagnostizieren? Genau dies möchte eine neue App mit dem Namen Doctor on Demand nun ändern. Patienten können lässig auf ihren Arztbesuch verzichten und stattdessen per Video-Chat mit einem Doktor reden—und beweisen, dass selbst die Medizinbranche nicht immun ist gegen unserer Verlangen nach allumfassender Digitalisierung.Doctor on Demand ist nicht die erste App, die versucht das antiquierte Konzept des Arzttermins zu überwinden, aber es ist wahrscheinlich die benutzerfreundlichste. Abgesehen davon bietet die App einen Promi-Bonus: Mit von der Partie sind als Unterstützer Google und „Dr. Phil", der die Idee zusammen mit seinem Sohn—einem der Mitgründer des Startups—erdachte.Das Konzept ist recht simpel: Für 40 Dollar kriegst du 15 Minuten mit einem der Doktoren, die gerade „im Dienst" sind. Die „behandelnden Ärzte" bekommen 30 Dollar pro virtuellem Besuch und die anderen 10 Dollar gehen an die Firma. Das Unternehmen wurde von einer illustren Runde gegründet: Startup-Veteran Adam Jackson, Radiologe Dr. Pat Basu und Jay McGraw, Sohn von Dr. Phil und Produzent der Reality-Show The Doctors.Nach nur zehn Klicks und dem Zücken der Kreditkarte werden dir deine Beschwerden diagnostiziert und Medikamente verschrieben. Und das alles ohne vom Sofa aufzustehen, ganz zu Schweigen vom lästigen stundenlangen Rumhängen in Warteräumen. Der Bequemlichkeitsfaktor alleine könnte schon ein Grund sein, weswegen die Leute Telemedizin ernst nehmen—das hoffen zumindest die Investoren von Google Ventures, Andreessen Horowitz, Venrock, und Shasta Ventures, die insgesamt 2,2 Millionen Euro an Risikokapital einbrachten.Aber glauben wir wirklich, dass das eine gute Idee ist? Wollen wir unsere körperliche und mentale Gesundheit wirklich von ein paar Minuten mit einem virtuellen Fremden abhängig machen? Ist es überhaupt sicher?Bezüglich des letzten Punkts empfiehlt die Firma die App nur für die gewöhnlichen Gesundheitsprobleme zu nutzen, wie Erkältungen oder Bauchschmerzen, aber nicht für ernste Krankheiten, wie Krebs. Auch wenn die Ärzte „auf Abruf" grundsätzlich Medikamente verschreiben können—zugangskontrollierte Medikation ist auf diesem Wege nicht zu bekommen. Solltest du nur bis hierher gelesen haben, weil du glaubst überall im Internet kannst du es dir in dunklen Ecken bequem machen, und gehofft haben auf diesem Wege zu einem fake-verschriebenen Cannabis-Konsum zu kommen, muss ich dich leider enttäuschen.Laut Doctor on Demand solltest du nur wegen folgender gesundheitlicher Probleme den Tele-Arzt deines Vertrauens konsultieren:
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- Erkältung, Grippe, Husten, Fieber, Allergien
- Kurzfristige Rezept-Verschreibungen
- Harnwegsinfektion
- Fieber bei Kindern
- Erbrechen / Durchfall
- Geschlechtskrankheiten
- Hautausschläge / Bisse / Hautprobleme
- Sportverletzungen, Fußpilz
- Raucherentwöhnung
- Allgemeine medizinische Frage: „Soll ich damit zum Arzt gehen, oder nicht?"