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So kannst du 9.000 Euro pro Tag als virtueller Waffendealer verdienen

Bei OPSkins, dem Onlinemarktplatz zweier kanadischer Jungunternehmer, wirst du bei deinen Geschäften nicht einmal betrogen.

Titelbild: JohnnY/Steam Community

Der globale Waffenmarkt ist eines der lukrativsten Geschäftsfelder der Welt. Doch zwei junge Gamer durften nun feststellen, dass es sich vom virtuellen Waffenmarkt ebenfalls ganz gut leben lässt.

Artur Minacov, 21 und John Brechisci, 28 gründeten im Januar die Website OPSkins und verdienen sich seit dem eine goldene Nase mit dem Onlineverkauf virtueller Videospielwaffen.

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Das in Montreal beheimatete Unternehmen OPSkins ist ein Treuhandsystem für den Verkauf virtueller Waffen, sogenannter Skins—ein Name der von dem Egoshooter Counter-Strike: Global Offensive übernommen wurde. Die Nutzer können ihre Skins auf die Website hochladen und das Unternehmen kümmert sich darum, dass sie erst dann heraus gegeben werden, wenn das Geld des Käufers angekommen ist.

Minacov und Brechisci, die OPSkins aus dem Keller von Minacovs Elternhaus leiten, kümmern sich um den reibungslosen Ablauf der Transaktionen und behalten dafür zehn Prozent jedes abgewickelten Verkaufs. Das Geschäftsmodell läuft nicht allzu schlecht und die Gründer benennen ihren Tagesverdienst mit ungefähr 9.000 Euro, was einem täglichen Transaktionsumsatz von 108.000 Euro entspricht.

Die wunderbare Shoppingwelt von OPSkins. Bild: Screenshot

Die beiden jungen Männer gründeten das Unternehmen, weil die Betrugsfälle beim Verkauf virtueller Waffen außerhalb des Steam Community Market, dem großen Online-Marktplatz des Counter-Strike-Entwicklers Valve, in letzter Zeit zunahmen.

„Früher haben die Leute ihre Waffen direkt in den Foren verkauft", sagte Minacov. „Der Käufer zahlte über Paypal, doch nachdem er die Waffe erhalten hatte, nahm er manchmal sofort wieder eine Ausgleichsbuchung vor. Auf diese Weise wurden die Verkäufer um ihr Geld betrogen. Für die Community war das ein ziemliches Problem und wir haben versucht eine Lösung zu finden."

Der Grund dafür, dass die Nutzer ihre Geschäfte außerhalb des offiziellen Valve-Marktplatz abwickeln, ist relativ simpel: Die Einkünfte aus Deals, die im Steam Community Market abgeschlossenen wurden, lassen sich lediglich für Waffen-Skins oder Games aus eben dieser Verkaufsplattform weiterverwenden.

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„Bei uns bekommen die Leute ihr Geld aus jedem Verkauf direkt ausgezahlt. Du kannst also eine Menge Kohle damit machen", so Minacov.

Ein paar der Angebote bei OPSkins. Bild: Screenshot

Neue Counter-Strike-Skins werden noch einmal extra honoriert, wenn sie Challenges erfolgreich abschließen konnten oder auf dem Steam Community Market direkt gekauft wurden. Jeden Tag gehen bei OPSkins zwischen 10.000 und 15.000 Waren über die Onlinetheke. Manche von ihnen bringen einige tausend Dollar ein. Der bisher teuerste Verkauf war ein virtuelles Messer für ganze 5.000 Dollar (4.500 Euro).

Ein etwas hoher Preis für eine virtuelle Waffe, möchte man denken. „Bei manchen Artikeln gibt es eine Verknappung, aber das ist reine Kosmetik", erzählte Brechisci. „Die meisten der User finden den Preis auch gar nicht lächerlich. Also, ungefähr 370.000 Nutzer finden das absolut ok."

OPSkins arbeitet völlig unabhängig und auch Valve hat sich bisher nicht von der Konkurrenz stören lassen. „Wir haben mit Valve gesprochen", sagte Brechisci. „Einmal haben sie zwar unseren Shop abgestellt, aber als sie sich dann genau angesehen hatten, was wir so machen, war alles in Ordnung und wir durften unsere Arbeit wieder aufnehmen."

Das Geschäft läuft übrigens so ausgesprochen gut, dass OPSkins demnächst 20 Mitarbeiter in den USA, Kanada und Europa einstellen will.

Am 9. Juli finden in Montreal die ESWC Counter-Strike: GO World Finals statt. OPSkins ist der Hauptsponsor und hat über 90.000 Euro in die Veranstaltung investiert. „Das ist ein Riesenereignis für unsere Stadt", erklärte Minacov die Beteiligung.

Außerdem ist es eine gewaltige Summe für einen 21-jährigen, der immer noch bei seinen Eltern wohnt. Doch Minacov ist mittlerweile auch ganz Geschäftsmann: „Wir wollen der Community unter die Arme greifen, aber natürlich ist es auch eine großartige Werbemöglichkeit für unser Produkt."