Kunst und Kopfkrieg: MC Bogy über sein Leben mit Sucht und Depression

Ich erinnere mich gut, Kleinstadt-Idylle, “Bonnys Ranch” von Beatfabrik auf den Ohren, Wut, Einsamkeit, Verzweiflung im Viervierteltakt. Nur Rapper verstanden mich, sprachen offen über ihre psychischen Probleme. Sie gaben mir das Gefühl: Du hast die Melancholie nicht für dich alleine gepachtet. Rap und Depression, meine treusten Begleiter. Gemeinsam mit ihnen zog ich nach Berlin, wollte Journalismus und Philosophie studieren und brach unter der Last meiner Melancholie zusammen. Ich ging auf Selbstfindungsreise, in Psychotherapie, meditierte mit Buddhisten, verrenkte mich bei Yogis, ließ mir Dämonen von Schamanen austreiben und fraß Glückskeksklischees. “Du musst auf dein Herz hören”, rappte Sido schon 2008 und kam damit meiner persönlichen Lösung ganz nahe. Heute sind mehr Akzeptanz, Ruhe und Glücksgefühle in mir eingekehrt. Und das Bedürfnis, mit meinen mp3-Player-Idolen über ihr Innenleben zu sprechen.

Laurens Dillmann schrieb für das JUICE-Magazin und das splash! Mag und beschäftigt sich mit Körperpsychotherapie, Naturheilkunde und Ernährung. Er ist Autor eines Romans (Oskar, 2014) und eines Gedichtbandes (Hummerscheren und Wackelpudding, 2013). Für Noisey spricht er mit Künstlern über Depressionen, Krieg im eigenen Kopf, Meditation und wie man diese Krisen überwindet. Für den ersten Teil seiner Interview-Serie Kunst und Kopfkrieg hat sich Laurens mit der Berliner Straßenrap-Legende MC Bogy getroffen.

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Laurens: Ich finde es beeindruckend, wie offen du in Interviews über deine frühere psychische Krankheit sprichst. Hast du damals den Verstand verloren?
MC Bogy:
Auf jeden Fall. Ich war nicht mehr Herr meiner Lage. Erst seit einigen Jahren habe ich das für mich analysiert, was mit mir los war. Ich bin der Sache auf den Grund gegangen.

Das war ein sehr langer Prozess. Viele meiner Freunde haben sich umgebracht. Bei meinen Therapien habe ich mich oft abgestellt und mir nicht geholfen gefühlt. Meine Krankheit hatte ganz andere Ursachen. Ich war damals sehr kriminell und wurde krank, das ist eine böse Konstellation. Ich wurde in Bonnies Ranch gesteckt, die Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Berlin. Sicherheitstrakt, drei Monate Isolation. Die sagten immer, es läge am THC und das kann man im Blut nachweisen. Also habe ich stattdessen gekokst und gesoffen und zu harten Drogen gegriffen. Harte Zeit. Ich bin froh, dass ich damit abgeschlossen habe. Aber es geht bei mir um Sucht, ein Teil bleibt immer da.

Auf mich wirkst du sehr sensibel. Du hast dir aber einen Namen als Gangster gemacht. Wie passt das zusammen?
Ja, ich bin sehr sensibel. Deswegen bin ich auch krank geworden. Ich habe früh Gewalt gesehen, es gab Probleme mit meinem Elternhaus und ich hatte Psychosen. Es folgten harte Straftaten, kein Unrechtsgefühl. Wie Tupac sagte: Der Hass, den ihr den Kindern gebt, kommt euch teuer zu stehen. Wenn du als sensibler junger Mensch Ungerechtigkeit erlebst, feuerst du irgendwann zurück. Mit Anfang 20 war ich Gangster, gemachter Mann. Ich wollte meine Mutter stolz machen und den Realschulabschluss nachholen, wo ich wieder sehr angeeckt bin. Auf dieser Schule sind mir die Sicherungen durchgebrannt. Dann habe ich einen LSD-haltigen Pilz genommen, bin im Strip-Club klatschen geblieben und von da an ging’s bergab. Zehn Jahre, Psychiatrie, rein und raus.

Bogy gibt mir seine Vergangenheit offen preis, dabei kennt er mich gerade mal zehn Minuten. Manchmal antwortet er nicht direkt auf meine Fragen, spricht viel, schnell und rührselig frei Schnauze. Ein Unikat des Berliner HipHop-Untergrundes. Ein waschechter Atze. Er strahlt Geborgenheit aus, und einen Schuss Wahnsinn. Der Typ hatte in vielen seiner TV-Strassensound-Interviews interessantere Geschichten als seine Gesprächspartner zu bieten. Er erzählt oft von seiner schwierigen Vergangenheit, hörbar stolz, es herausgeschafft, sich weiterentwickelt zu haben. Seit seiner Online-Präsenz bei TV-Strassensound steigt sein Bekanntheitsgrad, er bekommt Liebe, Schulterklopfer, Anerkennung.

Ich habe vor Kurzem auch einen psychedelischen Pilz genommen.
Das würde ich nicht machen, Großer.

Ich war in der Natur mit einer Gruppe, der ich vertraut habe. Hängt es nicht vom Kontext ab, was man erlebt?
Das Problem ist: Du kannst die Kontrolle verlieren, es ist ein Spiel mit dem Feuer. Ich denke aber auch: Wenn es von Schamanen eingesetzt wird, und eine gute Aura herrscht, kann es gutgehen. Aber ich will davon nichts mehr wissen. Ich war schon so tief in der Matrix, habe keine Langeweile. Ich will meine Ruhe und rauche nur noch Cannabis. Ich würde mir eher einen Finger abschneiden, als dass mein Sohn LSD oder Pilze nimmt. Ich kenne einen, der hat drauf seine Alte zerhackt. Ein anderer hat Suizid begangen. Das ist gefährlich.

Was hast du damals gesehen, als du den Pilz genommen hast?
Ich hatte schon mit 13, 14 mit LSD rumprobiert. Wir haben dann Streiche gemacht und gesprüht. Die Farben wurden krasser, wir haben über Gott und die Welt nachgedacht und philosophiert. Aber als ich später auf dem Pilz hängengeblieben bin, war ich im Stripclub. Ich habe in meinem Freund den Teufel gesehen. Habe gesehen, wie die Frauen dort leiden. Ganz viel aus der Vergangenheit kam hoch.

Im Koran steht: Das Paradies liegt zu den Füßen der Mutter. Zu meiner habe ich ein schwieriges Verhältnis. Alles zu verrückt, um es zu beschreiben. Ich habe wirklich sehr viel gesehen. Ich bin immer noch sehr spirituell, habe mich lange mit Gott und einer guten Macht beschäftigt, um von meinen schlechten Gedanken wegzukommen. Meine Vergangenheit hat eine schlechte Aura. Ich genieße, dass ich den Frieden gefunden habe. Früher bin ich aus dem Haus meines Vaters gegangen und war nach fünf Minuten in einer Schlägerei oder Stecherei. Wenn in dir Krieg herrscht, wirst du ihn draußen auch finden. Ich lebe noch immer gefährlich, aber jetzt habe ich einen Sohn und Verantwortung. Aber 99 Prozent der Konflikte entstehen heute gar nicht mehr, weil ich jetzt anders auf die Leute zugehe. Ich bin weit aufs Meer herausgeschwommen und sehe meine Fehler und Sünden ein.

“Ich war als Gangster außerhalb der Gesellschaft. Hätte Liebe, Erklärungen und Gott gebraucht, aber du bekommst Medikamente und eine Minute Gesprächszeit.”

Erzähl mal von deinem Tiefpunkt.
Vor 15 Jahren habe ich einen Selbstmordversuch gemacht. Ohne meine Familie hätte ich nicht überlebt. Meine Mutter hat viel gelitten, aber mein Vater hat mir geholfen, hat Zeitungen in die Psychiatrie reingeschmuggelt. Meine Gang hat mir geholfen. Aber die Klapsenpädagogen nicht. Es gab Ärzte und Pfleger, die cool waren. Spätestens in der Forensik war aber Ende im Gelände. Das ist der Knast. Die Hölle. Ich war suizidal, weil ich dachte, ich bleibe da acht Jahre. Aber ich hatte Visionen von Freunden, die für mich gebetet haben. Ich hatte auch oft spirituelle Visionen ohne Drogen zu nehmen. Viele verwechseln Drogenflashs mit Spiritualität. Nach meiner Knastzeit habe ich mich sehr in Religionen vertieft. Seit diesen Zeiten bin ich schon mit ganz wenig zufrieden.

Was denkst du über gut und böse? Geht das Eine ohne das Andere?
Man muss sich seinen Dämonen stellen. Das ist wie ein Gummi. Je mehr du unterdrückst, umso mehr spannt es sich und kommt mit Gewalt auf dich zurück. Ich habe mich jahrelang mit Drogen, Geld und Gewalt von meiner verletzten Psyche abgelenkt. Aber wenn man der Ursache nicht auf den Grund geht, werden die Schmerzen immer größer.

Wie empfindest du das gesellschaftliche Klima, die Welt, in der wir leben?
Vielen geht es schlecht. Ich war als Gangster außerhalb der Gesellschaft. Hätte Liebe, Erklärungen und Gott gebraucht, aber du bekommst Medikamente und eine Minute Gesprächszeit. Ich habe selbst viel Rassismus erlebt. Damals wurde man von den Kanacken – ich nenne mich selbst manchmal so – beneidet, weil man zwei Drittel mehr Lohn bekam. Kastensystem. Für die Deutschen bist du Assi, für die Kanacken ein Bonze. Das Toleranzgerede stimmt für mich nicht, auf den Straßen gibt es ganz andere Probleme. Aber ich bin eh überzeugt, dass an allem, was mit Konsum zu tun hat, Blut klebt. Die, die es ändern könnten, ändern es nicht. Es läuft immer darauf hinaus, dass andere ausgenutzt werden. Dachten wir echt, dass die zweite und dritte Welt uns fünf Prozent ein Leben lang zugucken, wie wir alles haben? Natürlich radikalisieren die sich, die haben nichts zu verlieren. Die Rohstoffe werden knapp. Wasser, Luft. Spätestens in ein paar Jahrzehnten wird das alles kippen.

Aber wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Ich habe keine Angst mehr. Oder ich habe soviel Angst, dass ich es gar nicht mehr merke. Erst war ich der Ängstliche, dann der, der Angst macht und jetzt habe ich ein gutes Mittelmaß gefunden. Ich kümmere mich um meine Familie.

Was bedeutet für dich eigentlich esoterisch oder spirituell?
Esoterik ist eine Art, in sich hineinzugehen oder zu meditieren. Spirituell heißt, mit dem dritten Auge zu sehen. Nicht nur mit den beiden, die jeder sieht, sondern auch mit dem dritten. Was du fühlst, während du siehst. Wir merken doch auch unsere Auren während diesem Gespräch. Ich nehme das auf, ziehe das in mich hinein. Es heißt, sich auch seinem weichen Teil zu öffnen. Aber der Mensch hat die Anlage, das zu unterdrücken und zu verdrängen. Weil er meistens unglücklich ist. Deswegen lenkt er sich ab, konsumiert und berauscht sich. Es geht um innerliche Dinge, die man nicht sehen kann. Die Aura zwischen uns beiden würde man nicht auf einem Foto sehen. Nur mit dem Herzen und der Seele.

“Erst war ich der Ängstliche, dann der, der Angst macht und jetzt habe ich ein gutes Mittelmaß gefunden.”

Bogys Sprache fasziniert mich. Manchmal sagt er Dinge, die ich als unglaublich weise empfinde, teilweise sind es Aussagen, die ich nicht nachvollziehen kann. Er wirkt angriffslustig, unberechenbar kreativ, gleichzeitig so gutmütig, dass man ihn vor sich selbst schützen möchte. Im Interview mit Marcus Staiger, ebenfalls Rap-Dino, gerieten die beiden aneinander, weil Bogy die Ansicht vertrat, auch Frauen hätten manchmal ein bisschen Haue gern. Ich versuche grundsätzlich, den Menschen ihre Meinung zu lassen. Das bedeutet nicht, keine eigene Meinung zu haben und dafür einzutreten. Doch ich halte den urteilslosen Ansatz aus dem Buddhismus für einen guten Weg, zu innerem Frieden zu finden. Nur beobachten. Lauschen, atmen, Ruhe suchen und finden. Das heißt auch: Wenn ich selbst das Bedürfnis habe, zu sprechen, während mein Gegenüber spricht, habe ich nicht wirklich zugehört.

Das Interesse an Spiritualität – auch New-Age genannt – nimmt zu, widerspricht aber in vieler Hinsicht dem naturwissenschaftlichen Weltbild. Ich denke, alle Menschen empfinden Sehnsucht nach dem Sinn ihres Lebens. Glaubst du, uns fehlt etwas, wenn wir keinen Gott anbeten können?
Ja. Aber die Kraft Gottes wird von vielen Menschen ausgenutzt. Die sagen dann: Wir ändern etwas im Namen Gottes und dann wird durch Manipulation Liebe zu Hass. Die Welt gibt es so oft, wie es Menschen gibt. Ich darf dir meinen Gott nicht aufdrängen und du mir nicht deinen. Das wird aber gemacht. Wenn man in einer Welt lebt, wo Kinder und Frauen missbraucht werden, ist es leicht zu interpretieren: Wir sind die Guten, die anderen nicht. Oder das Thema fehlende Sensibilität. Bei Charlie Hebdo haben alle getrauert, im Irak oder Mogadishu sterben wenig später viel mehr Menschen und niemanden interessiert es. Viele nutzen die Power von Gott, um sich für etwas Besseres zu halten. Krasses Thema. Ich würde mir wünschen, alle würden einmal sehen, was ich gesehen habe. Dann definiert man sich nicht mehr nur über Geld. Das Schönste, sind die Beziehungen, die ich zu anderen Menschen habe. Die sind nicht käuflich.

Ich glaube, wenn es Gott gibt, straft er oder sie nicht. Gott ist für mich auch kein Mann mit Bart, wie in deinem Song “Dein Leben ist Gef*ckt” mit K.I.Z., sondern einfach das Leben, männlich und weiblich gleichzeitig. Gott verbindet die Gegensätze, ist liebevoll.
Ja, Gott ist liebevoll. Aber jeder interpretiert anders. Auslegungssache. Die Achse des Bösen. Die Guten. Die Zivilisierten. Ob wir hier im Westen zivilisiert sind, bin ich mir nicht sicher. Bomben für Frieden ist wie Ficken für Jungfräulichkeit. Schau mal. Ich bin Moslem. Allahu Akbar, ich habe meine Kraft, meinen Gott. Aber ich bin bereit, das Böse zu sehen und ich sehe es. Aber wie in der Bibel steht: Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein. Ich habe auch böse Dinge getan. Aber ich glaube, es gibt einen ganz kleinen Teil der Menschheit, der wirklich fast vollkommen böse ist. Der nicht verleitet wurde, sondern selbst verleitet. Ich bin doch selbst verrückt gewesen. Hätte ich diese Form von Bosheit in mir gehabt, wäre ich mit zwei Maschinenpistolen ins KDW gegangen und hätte Breivik getoppt. Ich war zu allem bereit, mir war alles egal, ich habe mit meinem Leben gespielt. Aber wenn ich unschuldige Kinder gesehen habe, gingen diese Gefühle weg. Dann habe ich Verantwortung gespürt.

Ich glaube, das Schlimmste für die Welt sind Leute wie ich damals: dieselben dicken Eier, dieselbe Macke, aber dann noch das Böse im Kopf. Schon lange will ich Gutes tun. Ich will einschlafen und in den Spiegel gucken können. Ich weiß halt: Es gibt etwas, das alles sieht. Auch wenn du nie rausfinden würdest, wenn ich dir jetzt 100 Euro klaue. Gott sieht es. Den kann man nicht verarschen. Das musste ich lernen. Und seitdem läuft alles besser. Diese Einstellung arbeitet aber kontraproduktiv zum Kapitalismus.


Noisey-Video: Don’t Call It Road Rap – Die Welt des britischen Gangster-Raps


Die Esoteriker sagen, die Augen sind das Fenster zur Seele. Bogys Augen sind tief, aber ich sehe auch große Traurigkeit. Während unseres gesamten Gesprächs halten wir Blickkontakt. Ich hatte in meinem Leben oft das Problem, die Gefühle anderer ungewollt mitzufühlen. Um bei mir zu bleiben, achte ich auf meinen Atem. Ich glaube, man kann einen anderen Menschen nur wertschätzen, wenn man sich selbst wertschätzt. Dann treten Entspannung und Gelassenheit ein. Manche nennen das Hippiequatsch, für mich hat es sich als wirksam erwiesen. Liebe > Angst, ist das nicht ein sinnvoller Lebensentwurf? In Berlin hängen hin und wieder zwischen den ständigen “Kauf mich und du wirst Glücklich”-Botschaften gelbe Plakate des Streetart-Künstlers Azmuto, auf denen mystische Botschaften stehen. “Das Universum liebt dich und hilft dir” oder das Gedicht des persischen Dichters Rumi: “Jenseits von Richtig und Falsch ist ein Ort – Ich treffe dich dort!”. Tja. Wo ist der Unterschied zwischen Instagram-Genieße-jeden-Tag-als-wäre-es-dein-letzter-Filterkitsch und den wirklich tiefen Fragen? Wer bin ich, warum bin ich hier, was ist der Sinn des Ganzen? Und fragt ihr euch das nicht auch alle?

Ich beschäftige mich viel mit der Verbindung von Seele und Körper. Ich habe realisiert, dass ich den Großteil meines Lebens nur in meinem Kopf gelebt habe, aber überhaupt nicht in Verbindung mit meinem Körper und meinen Gefühlen stand.
Ja man. Bewegung ist der Schlüssel für einen gesunden Geist. Deswegen mache ich jeden Tag Sport. Man sieht, du machst auch Sport. Du bist schlank, aber hast breite Schultern. Was machst du?

Movement. Ganzheitliches Bewegen des Körpers. Flexibel werden.
Warst du selbst mal erkrankt, oder warum hast du Ambitionen, anderen zu helfen?

“Manchmal weine ich im Bus. Eigentlich jeden Tag mindestens einmal. Ich beschäftige mich viel mit Trauer oder Abschieden.”

Ich war bestimmt zehn bis fünfzehn Jahre meines Lebens schwer depressiv. Melancholie habe ich oft noch in mir. Aber ich versuche, das als Teil von mir anzunehmen.
Ich auch. Manchmal weine ich im Bus. Eigentlich jeden Tag mindestens einmal. Ich beschäftige mich viel mit Trauer oder Abschieden. Du weißt ja, wenn ich es verdrängen würde, kommt es eh später zurück.

Was hältst du von Meditation? Auf den Atem achten, ist ja an sich nichts Religiöses. Genauso wie körperliche Betätigung.
Genau. Ich kann nicht stillsitzen. Aber ich glaube, mein Krafttraining und Kampfsport sind auch Meditation.

Man muss ja auch nicht nur dasitzen und auf Erleuchtet machen. Auch dir konzentriert zuzuhören, ist für mich Meditation.
Ja, gutes Gespräch! Aber stell dir vor, wir würden jetzt Alkohol trinken. Der eine quatscht Scheiße, der andere hört weg, die Augen gehen kaputt. Gras ist im Vergleich dazu meiner Meinung nach keine Droge. Aber Cannabis ist wie Krafttraining oder Pornofilme. Für ein Kind in der Entwicklung nicht gut. Man sollte 16 oder 18 sein. Dann lieber einen durchziehen als saufen. Aber nie, um Probleme zu verdrängen. Entspannen und reflektieren. Wird Zeit, dass es legal wird. Hast du noch Fragen, Lauri?

Was empfiehlst du denen, die jetzt in der Situation sind, in der du damals warst?
Macht niemals Sachen, die ihr nicht mit eurem Gewissen vereinbaren könnt. Geht gut mit eurem Körper um. Alles rächt sich. Bleibt immer Herr eurer Sinne. Gewalt kommt zurück wie ein Uhrzeiger. Probiert Gutes zu tun. Schlechtsein macht keinen Spaß.

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Ihr wollt auch mit Laurens reden? Dann könnt ihr ihn über mail[at]laurensdillmann.de kontaktieren.

Notrufnummern für Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Notfallsituationen bieten Hilfe für Personen, die Unterstützung brauchen – oder sich Sorgen um einen nahestehenden Menschen machen. Die Nummer der Telefonseelsorge in Deutschland ist: 0800 111 0 111. Hier gibt es auch einen Chat. In dieser Liste sind bundesweite Anlaufstellen für Menschen mit Depressionen aufgeführt.

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