Ein Tag im Leben eines Clowns, der Kindern Schrecken einjagt und sie unterhält

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Ein Tag im Leben eines Clowns, der Kindern Schrecken einjagt und sie unterhält

Der zaubernde Clown Henry hat seinen bizarren Alltag voller Schminke, Kaninchen und Pyropapier mithilfe zweier Einwegkameras festgehalten.

Clowns. Egal ob man sie nun liebt oder hasst, irgendwie strahlen sie immer etwas Faszinierendes aus. Aus diesem Grund haben wir Henry mit zwei Einwegkameras zur Dokumentation seines Alltags ausgestattet. Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, arbeitet der New Yorker als Clown, ist dazu aber auch noch als Magier tätig und betreibt den Zauberladen Abracadabra. Als professioneller Entertainer, der in den vergangenen 26 Jahren schon in der ganzen Stadt aufgetreten ist, weiß Henry genau, wie er das Publikum mit seinen Scherzen und Tricks um den Finger wickelt.

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Neben zwei Auftritten (einer als Clown und einer als Zauberer) hat Henry bei sich zu Hause noch das "Streichelzimmer" dokumentiert—also den Raum, in dem seine Tiere frei herumlaufen und nach Herzenslust spielen dürfen. Außerdem ist er dem Rattenmann über den Weg gelaufen. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, verrät er uns auch noch, wie man einem Magier die Geheimnisse hinter dessen Tricks entlockt.

VICE: Hey Henry. Wie war der Tag, den du für uns dokumentiert hast?
Henry, der zaubernde Clown: Ich bin um 08:00 Uhr aufgestanden, um mich für einen Clown-Auftritt um 11:00 Uhr fertig zu machen. Nachdem ich diesen Auftritt hinter mich gebracht hatte, bin ich nach Brooklyn gefahren, wo ein Auftritt als Zauberer anstand. Anschließend ging es zurück in meinen Zauberladen, um noch etwas liegengebliebene Arbeit zu erledigen. Schließlich bin ich wieder nach Hause, um meine Kaninchen und Vögel zu waschen, denn die werden immer etwas dreckig, wenn sie den ganzen Tag lang von den Kindern gestreichelt werden.

Wie lange bist du jetzt schon als Clown bzw. als Zauberer tätig?
Seit 26 Jahren. Ich war damals der Klassenclown und habe den Leuten auch ständig Streiche gespielt. Leute zum Lachen zu bringen, hat mir schon als Kind viel Spaß gemacht. Für meine Scherzutensilien bin ich immer in einen Zauberladen gegangen und der Besitzer hat mir so ein paar Tricks beigebracht. Meine richtige Karriere als Clown bzw. als Zauberer begann dann, als ich 1989 im Haus meiner Mutter aufgetreten bin und dabei 25 Dollar verdient habe.

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Wer ist der Typ mit den Ratten, der auf ein paar Fotos zu sehen ist?
Das war einfach nur ein Kunde, der auf der Suche nach Pyropapier in meinen Laden spazierte. Dort kommen aber sowieso immer die interessantesten Menschen vorbei. Ich glaube, er performt irgendwie auf dem Times Square.

Arbeitest du lieber als Clown oder als Zauberer?
Ich mag beides, aber ich ziehe dann doch meine Tätigkeit als Zauberer vor, weil es weniger Arbeit ist und ich nach dem Auftritt nicht eine Tonne Clown-Make-up abschminken muss. An so etwas denken die meisten Leute gar nicht.

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Vor welchen Leuten trittst du normalerweise auf?
So lange ich bezahlt werde, ist es mir egal, vor wem ich meine Show durchziehe. Meine Haupteinnahmequelle sind jedoch Kindergeburtstage—egal ob ich da nun als Clown, als Zauberer oder als Ballon-Künstler unterwegs bin.

Wie transportierst und hältst du deine Tiere?
Die halte ich zu Hause in verschiedenen Käfigen. Meine Kaninchen und Vögel haben auch ihr eigenes Zimmer, das sogenannte "Streichelzimmer". Dort können sie sich nach Herzenslust austoben. Meine Freundin arbeitet bei der Tierschutzbehörde und sie liebt es, mit den Kaninchen zu spielen.

Gibst du deine Zaubertricks jemals preis?
Ein Magier verrät niemals seine Geheimnisse! In meinem Laden verkaufe ich jedoch auch Zaubertricks und dort zeige ich interessierten Kunden natürlich, wie die jeweilige Illusion funktioniert.

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Haben die Leute vor dir als Clown auch manchmal Angst?
Aufgrund des Stephen-King-Buchs Es kann das schon mal vorkommen. Wenn ich dann mit meiner Performance anfange, fühlen sich solche Leute jedoch trotzdem recht schnell wohl und vergessen ihre Furcht. Ich meine, wir Clowns sind ja auch dazu da, um den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu malen, und nicht, um ihnen Angst einzujagen.

Julians eigene Arbeiten findest du auf seiner Website und bei Instagram.