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Sex

Ein Bericht zu Mutantenschwänzen

Scheiß auf den Eid des Hippokrates. Eine Ärztin erzählt uns Dinge, die wir eigentlich gar nicht wissen wollen. Heute: Mutierte Penisse.

Hey ihr dahin rottenden Säcke aus Kalzium und Scheiße, ich bin Dr. Mona Moore. Das ist natürlich nicht mein richtiger Name, aber ich bin eine richtige Ärztin. Spar dir dein Mitleid—ich werde nämlich immer einen Job haben, eine Wohnung, die zehnmal größer ist als deine, und das Recht, dir zu sagen, was du tun sollst. Einfach nur, weil ich es besser weiß. Viel Spaß mit meiner Kolumne!

Du glaubst mit zwei Penissen wird ein Mann zum doppelten Sexgott, ein Meister in zeitgleicher Ejakulation und Penetration. Aber außer dem Vorteil, auf jeder Party mit zwei Argumenten punkten und pinkeln zu können, gibt es aus medizinischer Sicht für Männer mit Diphallie, einer Doppelfehlbildung des Penis, wenig Grund zur Freude.

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Anstatt von der nützlichen Fähigkeit, die eigene Anatomie als Team zu verstehen, und den einen Penis ins Spiel zu schicken, wenn der andere schlapp macht, sind beide Penisse tragischerweise meistens impotent und die Leidenden haben oft alle möglichen unerwünschte Urin- und Genitalkomplikationen.

Nur einer von 5,5 Millionen Männern wird so geboren und es gibt drei Arten dieser Fehlbildung. Der Machotyp auf dem Foto weiter oben, hat die richtige Form der Diphallie, die mit zwei Penissen. Dann gibt es noch den zweiendigen Phallus, in diesem Fall ist der Penis also zweigeteilt. Oder was der Mann in dem unteren Bild hat, Pseudodiphallus—ein zusätzlicher, extrem kleiner Penis. Je fortgeschrittener die Entwicklung des zweiten Penis ist, umso weniger werden beide überhaupt funktionieren.

Es gibt eine bekannte Ausnahme: Ein 24 Jahre alter Mann aus der Provinz Uttar Pradesh in Indien, der als einziger Fall in der medizinischen Literatur zwei voll entwickelte und funktionierende Penisse hatte. Aber anstatt sich an dem Übermaß sexueller Möglichkeiten zu erfreuen, ließ er sich im Krankenhaus einen Penis amputieren, um ein normales Sexleben zu haben. Wie langweilig, kann man da nur sagen.

Die Situation könnte schlimmer sein. Einer von 30 Millionen Männern (OK, das ist unwahrscheinlich, aber furchtbar) wird mit Penisanodontie geboren—also ganz ohne Schwanz. Der Hodensack und die Hodenfunktion sind meistens normal, aber anstatt eines Penisses gibt es nur ein Nichts wie eine Ken-Puppe ohne Hose. Das bedeutet, diese Männer sind durchaus komplett männlich, aber nur nicht da, wo es drauf ankommt. Zu allem Übel ist es schwierig, da etwas hinzuoperieren. Ärzte entscheiden sich normalerweise dafür, die Eier so schnell wie möglich abzuschneiden und die Skrotalhaut als eine Art Vagina umzuoperieren—was unter Vaginoplastik bekannt ist. Und das arme kleine Würmchen kann nichts dagegen tun.

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Es gibt ein breites Angebot an scheußlichen Genitalanomalien, die Männer plagen können. Dicke Kinder bekommen die Witze auf dem Spielplatz nicht nur am stärksten zu spüren, sondern leiden oft auch unter versteckten Penissen. Das ist der Fall wenn Penisse sich unter den Fettfalten verlieren und gefangen sind.

Ein eingewebter Penis ist so ähnlich und kommt öfter vor. Ein Netz an Skrotalhaut verhindert, dass der Penis hinauskann und wird stattdessen unter einer zeltartigen Hautfalte gefangen gehalten. Eine erneute Beschneidung zur Entfernung der überschüssigen Haut kann die Situation verschlimmern, indem behaarte Skrotalhaut auf den Penis gezogen wird. Letztendlich hast du also einen haarigen Penis. Lecker.

Es kann nur sehr wenig getan werden für den einen Auserwählten unter 200 Männern, der mit einem Mikropenis geboren wird—normalerweise ist der nicht viel größer als zwei Zentimeter im erigierten Zustand—und in den meisten Fällen können sie keinen Sex haben oder im Stehen pinkeln.

Aber eine der häufigsten Fehlbildungen, die wahrscheinlich viele von euch männlichen Leser haben, ist Hypospadie. Wenn ihr in einem schiefen Winkel pinkeln solltet und eure Jeans voll pisst, könntet ihr einen Fehler in der Bildung eurer Harnröhre haben. Das heißt, dass sich die Öffnung an der Eichel oder Penisspitze leicht in die falsche Richtung neigt. Einer von 125 Männern wird so geboren, aber in den meisten Fällen kann sich die Öffnung überall entlang des Schafts oder sogar im „No-man's-land“ zwischen Arsch und Eiern, auch Perineum genannt, befinden. Praktisch und schön.

Das ist genug. Also seid dankbar für eure voll funktionierenden dreieinhalb Zentimeter!