Winterthur ist ein Paradies

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Diese Städte sind Paradiese

Winterthur ist ein Paradies

Winterthur hat was eine Metropole braucht: Ein breites kulturelles Angebot, Schulden bis unters Dach und repressive Polizeikräfte.

Winterthur ist die sechstgrösste Stadt der Schweiz. Dafür ist sie recht selten in den Nachrichten. Weil, eigentlich interessiert sich kaum jemand für Winterthur. Ausser die, die mal in Winterthur gelebt haben—ehemalige Winterthurer schwärmen förmlich von dem kleinen Pfuhl aus dem sie damals an Land gekrochen sind. Wer ein Auto fährt hasst Winterthur: Die Stadt ist eine grosse Baustelle und eine ewige Einbahn aus der Gegenrichtung. Was Winterthur jedenfalls doch ein bisschen zur Grossstadt macht, ist das Fotomuseum, die städtebauliche Aufwertungsbemühung und die repressiven Polizeikräfte. Man erinnere sich an den Tanz-dich-frei-Anlass letztes Jahr.

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Winterthur darf derweil nicht unterschätzt werden. Projekte wie die Storchenbrücke oder der Holzmann umwittern das von Visionen getriebene Tor zur Ostschweiz mit Metropolenflair.

Kaum eine Schweizer Stadt ist derart bewusst und aktiv im Wachstum begriffen, so dass sie gerade eben 55 Millionen CHF Schulden gemacht hat um die nötige Infrastruktur und dergleichen bereit zu stellen für bisher 10% Wachstum. Ein kleines China also. Das kulturelle Angebot  kann sich derweil echt sehen lassen, was dazu führt dass Winterthurer auch am Wochenende in Winterthur weg gehen. Ich hoffe das habt ihr mitbekommen; Baden und Aarau. Das Cüpli-linke Winterthur hat bestimmt den linksextremsten Fussballfanclub der Schweiz und eine sogenannte „Sirup-Kurve“ in welcher Winterthurs Kinder die Heimspiele gleich neben dem „Who is Who“ der lokalen Autonomen Bewegung anschauen können. Sport und politische Früherziehung hüpfen in Winterthur also Hand in Hand über den Fussballrasen.