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Ist Instagrams letzte Neuerung homophob?

Instagram verbietet nun die Hashtags #gays, #bi und #lesbian.
Foto von Eva Zar

Wer dachte, der größte Fehltritt Instagrams dieses Jahr wäre das neue Logo-Design gewesen, der irrt gewaltig. Instagram hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass es einige Postings nicht handlen kann und sie deswegen gleich löscht. Frauennippel zum Beispiel (im Gegensatz zu Männernippeln) oder eine Frau mit Regelblutung auf ihrer Hose.

Jetzt scheint Instagram noch einen Schritt weiter in Richtung Vergangenheit gegangen zu sein. Denn die letzte Neuerung ist alles andere als 2016. Denn seit der letzten Neuerung sind jetzt auch die Hashtags #gays, #bi und #lesbian verboten. Ebenfalls auf der Liste der verbotenen Hashtags sind zum Beispiel Worte wie #blowjob, #ass oder #bigboobs. Das ist laut Instagram auch der Grund für den neuesten Ban, denn auch die weniger offensichtlichen Hashtags #gays, #bi und #lesbian würden vermehrt für nicht angebrachte Fotos verwendet, die den Richtlinien der App widersprechen.

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Instagram verbietet außerdem Hashtags, die Selbstverletzung fördern: #proanorexia, #probulimia oder #selfharm zum Beispiel. #whitepower mag man dort auch nicht. Andere Hashtag-Verbote sind weniger nachvollziehbar. #like, #popular oder #wtf zum Beispiel. Wobei es vermutlich um die Eindämmung von Clickbait- und Fake-Accounts geht.

Die Richtlinien von Instagram sagen dazu Folgendes:

"Poste Fotos und Videos, die für eine vielfältige Zielgruppe geeignet sind. Wir wissen, dass es sein kann, dass Personen Bilder von Nacktheit als künstlerische oder kreative Darstellungsform teilen möchten. Aus verschiedenen Gründen ist die Darstellung von Nacktheit auf Instagram jedoch nicht zulässig. Das gilt auch für Fotos, Videos und einige digital erstellten Inhalte, auf denen Geschlechtsverkehr, Genitalien und Nahaufnahmen nackter Gesäße zu sehen sind. Dazu zählen auch einige Fotos, auf denen Brustwarzen von Frauen zu sehen sind. Fotos, die Narben nach einer Brustamputation oder aktiv stillende Mütter zeigen, sind jedoch erlaubt. Auch Nacktheit in Fotos, die Gemälde und Skulpturen abbilden, sind in Ordnung."

Nein, Instagram ist nicht homophob geworden. Hashtags wie #queer, #lgbt, #bisexual, #gaylove, #homo oder #transgender sind immer noch erlaubt. Man kann in diesem Fall Instagram also dafür hassen, ein Problem mit Nacktheit zu haben und in Bezug auf sexuelle Inhalte generell ein bisschen sehr prüde zu sein. Aber die Absicht ist nicht die Diskriminierung einer sexuellen Orientierung—es geht um die Diskriminierung von Sexualität als solches.

Wie so vieles, was im sozialen Netz gebannt oder gelöscht wird, hat auch der neueste Instagram-Ban vor allem mit einem zu tun: der Überforderung der Seitenbetreiber mit der schieren Menge an Postings, in die sich nun mal auch Pornografisches mischt.