Foto: A. Solomonov | RIA Novosti Archiv, Bild #47532 | CC-BY-SA 3.0
Nun da Energieunternehmen in diesen Gewässern bohren wollen, zeigt sich die russische Regierung interessiert daran, ihren Atommüll zu beseitigen. Doch nach Jahrzehnten auf dem Meeresboden sind einige der gefährlichsten Teile zu instabil, um sie zu beseitigen, denn es besteht das Risiko, dass radioaktives Material austritt, was den kommerziellen Fischfang zum Erliegen bringen und marine Ökosysteme zerstören könnte.„Reaktoren zu nehmen und den Boden aus seinen Schiffen schneiden, damit sie auf den Grund sinken können, ist so ziemlich das Unverantwortlichste, was man mit radioaktivem Müll tun kann", sagte Jim Riccio, ein Atomexperte bei Greenpeace, zu VICE News. „Es hat in diesem Land einiges an seltsamem [Verhalten] gegeben, wo wir damit auch nicht so gut umgegangen sind, aber nichts, was dem Verhalten der Sowjets nahe käme."Vor dem London-Übereinkommen von 1972, einer internationalen Übereinkunft, die das Abladen von Müll im Meer verbot, stand es den Ländern frei, die Meere als Halde für Atommüll zu verwenden. Obwohl die Sowjets die Vereinbarung Ende der 1980er unterschrieben, gewährten sie der Ländergemeinschaft erst nach dem Ende der UdSSR Einblick in das Ausmaß der arktischen Müllbelastung.
Vor zwei Jahren gab die russische Regierung eine Übersicht heraus: 2 U-Boote, 14 Reaktoren—von denen 5 verbrauchten Kernbrennstoff enthalten—, 19 andere Schiffe, die mit radioaktivem Müll an Bord versenkt wurden, und etwa 17.000 Container voll Atommüll. Die letzte bekannte Abladung fand 1993 statt.„Es könnte Folgen für die Umwelt haben, wenn etwas schiefgeht."
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