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Was wir über die Morde von München wissen

Neun Menschen wurden getötet, unter den Opfern fünf Jugendliche. Der Attentäter ist laut erster Ermittlungen 18 Jahre alt und psychisch krank.

Foto: imago | ZUMA Press Bei einer Schießerei im Münchner Olympia-Einkaufszentrum sind neun Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern befinden sich fünf Jugendliche. Laut Polizei sind insgesamt 27 Menschen verletzt, zehn von ihnen schwer, unter ihnen auch ein 13-jähriger Junge. Die Schüsse fielen bei einem McDonald's in der Hanauerstraße im Stadtteil Moosach.

Der mutmaßliche Attentäter ist nach Angaben der Münchner Polizei ein 18-jähriger Deutsch-Iraner. Polizeipräsident Hubertus Andrä sagte in einer Pressekonferenz in der Nacht, der 18-Jährige habe sich nach der Tat selbst getötet. In der Wohnung in München, in der der Todesschütze mit seinen Eltern gewohnt haben soll, fand die Polizei nach eigenen Angaben Material zum Thema Amok und ein Buch mit dem Titel Amok im Kopf: Warum Schüler töten. Der mutmaßliche Täter soll sich laut Staatsanwaltschaft wohl in psychiatrischer Behandlung befunden haben. Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund gibt es nicht.

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Die Polizei gehe derzeit von einem Einzeltäter aus. In den Stunden zuvor sprach die Polizei zunächst von drei möglichen Tätern, dies stellte sich jedoch als falsch heraus.

[2/2]
Dabei handelt es sich mit hoher Wahrsch. um den Täter, der nach jetzigem Ermittlungsstand allein agiert hat. #Schießerei #München #oez
Polizei München (@PolizeiMuenchen) 22. Juli 2016

Nachdem die Schüsse fielen, warnte die Polizei vor dem Aufenthalt an öffentlichen Plätzen. Sie sprach von einer "akuten Terrorlage". Laut Polizei gingen zwischen 18 und 24 Uhr 4310 Notrufe ein—das Vierfache eines durchschnittlichen Tageswertes. Mehr als 2300 Sicherheitskräfte waren im Einsatz, darunter Spezialeinheiten der Bundespolizei, die GSG9. Zahlreiche Meldungen über Schüsse in der Münchner Innenstadt entpuppten sich jedoch als falsch.

An alle, die Bilder von Opfern veröffentlichen HÖRT AUF DAMIT!
Habt Respekt vor dem Leid der Angehörigen.#Schießerei #münchen
Polizei München (@PolizeiMuenchen) 22. Juli 2016

In den Abendstunden hatte die Polizei die Bürger aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Auch sollten keine Menschen aus dem Umland mehr in die bayerische Landeshauptstadt fahren.

Ärzte und Schwestern wurden in die Krankenhäuser gerufen. Restaurants in der Innenstadt schlossen aus Sicherheitsgründen. Der öffentliche Nahverkehr wurde zeitweise eingestellt, ebenso der Zugverkehr. Der Münchner Hauptbahnhof wurde evakuiert.

#offenetür in #Muenchen, wer in der Innenstadt unterwegs ist, hier ist noch Platz:

Vier Jahreszeiten
Maximilianstraße 17
80539 München
— Daniel Mack (@danielmack) 22. Juli 2016

Unter dem Hashtag #OffeneTüren konnten Münchner Orte finden, wo sie Zuflucht suchen konnten.