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Und trotzdem geht es in besagtem Stadtteil, der vor einem Jahr noch die Schlagzeilen bestimmte und Überlegungen zu Gegenmaßnahmen hervorrief, jetzt noch viel härter zu und die Gegend hat sich zum gefährlichsten Gebiet Neapels entwickelt. Inzwischen ist Rione Traiano berüchtigt für die sogenannten Stese—also bewaffnete Überfälle auf Motorrollern. Diese Methode nutzen kriminelle Banden, um die Konkurrenz aus ihrem Gebiet fernzuhalten. Oftmals sind dort tagelang Schusswechsel zu hören—egal ob nun mit Pistolen oder AK-74-Sturmgewehren. Und je mehr Waffen von der Polizei beschlagnahmt werden, desto mehr Waffen werden wieder auf die Straße gebracht. Dieser Umstand bedeutet, dass die Camorra das Geld besitzt, um sich zu bewaffnen. Und das führt wiederum dazu, dass der Waffenhandel boomt.Munchies: Wie ein neapolitanisches Restaurant gegen die Mafia kämpft
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Und trotzdem geht es hier nicht nur um Waffen, Drogen und Morde. „Das neue Establishment", schreibt die DIA in ihrem Bericht, „wirkt sich negativ auf jegliche Maßnahmen gegen das Verbrechen aus. Dieser Umstand wird durch die Unberechenbarkeit der Handlungen nochmals intensiviert, denn sie folgen keinem rationalen Plan oder irgendeiner Strategie."Vor Kurzem hat sich die vom Politiker Rosy Bindi angeführte Anti-Mafia-Kommission in Neapel getroffen. Am ersten Tag der Gespräche mit Polizeibeamten, Staatsanwälten und anderen Verbündeten kam es allerdings schon zum ersten Fauxpas: „Die Camorra ist ein wichtiger Bestandteil dieser Stadt", sagte Bindi. Damit sorgte er für einen Aufschrei unter den Leuten, die jeden Tag gegen die organisierte Kriminalität kämpfen: „Wenn Neapel und die Camorra für die Politiker unzertrennlich sind, warum sind sie dann überhaupt hier?"Motherboard: Das Umland Neapels dient der Camorra immer noch als Giftmülldeponie