Auch bei VICE: Das luxuriöse Leben russischer Oligarchen
"Ich finde Kinder, die nicht erzogen sind, freaky", sagt die 49-Jährige der Gala. Um das bei ihren Söhnen zu verhindern, wendet sie ein paar Erziehungstricks an, wie sie im Interview verrät.
"Meine Kinder fliegen Economy, auch wenn ich Business fliege. Ich mag keine kleinen verwöhnten Kröten in der Business- oder First Class, die da sitzen und so viel Platz haben wie ein 1,90 Meter großer Mann. Bei Flügen haben wir die Nanny dabei. Die sitzt dann bei meinen Jungs. Ich möchte einfach, dass meine Kinder lernen: Es gibt im Leben immer eine Steigerung – und für die muss man arbeiten."
Es ist ja auch logisch, dass es die Gürtel nur "in Maßen" gibt, schließlich kann man meines Wissens nach nur einen Gucci-Gürtel auf einmal tragen. Weiter erfahren wir, dass die Kinder natürlich auch ganz alltägliche Pflichten haben. Vor allem San Diego, denn der ist zwar auf dem besten Weg, Influencer zu werden, muss aber trotzdem noch zur Schule gehen."Wenn mir im Urlaub der Poolboy ein Handtuch bringt, ist das OK. Aber meine Kinder müssen sich selbst eins holen. Wir sind ja nicht im Königshaus. Klar hat Diego einen Gucci-Gürtel und ziemlich coole Turnschuhe, aber eben alles in Maßen."
Zwei Dinge: Bedeutet das, dass Drogenkonsum und ungeschützter Geschlechtsverkehr im Hause Pooth keine Sachen sind, für die man Körperteile und/oder Haupthaar einbüßt? Und warum sind die Anforderungen an die schulischen Leistungen des 13-Jährigen so verblüffend niedrig? Mit einer 3,0 bekommt man keinen Studienplatz – außer vielleicht an einer Privatu … Oh, ich verstehe.Nun werdet ihr euch vielleicht fragen, wie erfolgreich das Pooth'sche Erziehungsmodell denn jetzt ist. Macht es Kinder demütig, wenn sie sich das Pool-Handtuch im Fünf-Sterne-Hotel selbst holen müssen? Verstehen sie, dass das Leben nicht nur aus coolen Turnschuhen und Gucci-Gürteln besteht? Dass sich die Welt nicht nur um Konsum dreht? Veronas Antwort auf die letzte Frage ("Klären Sie Ihre Söhne selbst auf?") legt nahe: Geht so."Die Hauptpflicht für Diego ist, in der Schule beim Zeugnis die Note 3 zu halten. Da bin ich hinterher. Und er soll keine Faxen mit Rauchen oder Alkohol machen. Ich habe ihm gesagt: 'Tust du das, schneide ich dir ein Ohr ab oder reiß dir alle Haare vom Kopf.'"
Das komplette Interview brachte mich mehrfach an einen Punkt, an dem ich mich vergewissern musste, dass es sich um keine Aktion des Postillon oder Jan Böhmermann handelt. Irgendetwas, das satirisch überhöht darstellen soll, wie abgehoben manche Prominente sind und wie furchtbar ernst sie sich dabei nehmen. Aber spätestens in dem Moment, in dem der Sechsjährige auf die Brüste seiner Mutter guckt und sie als Erstes mit bargeldlosem Bezahlen in Verbindung bringt, hätte einer im Gala-Redaktionsmeeting einwerfen sollen: "Sorry, aber das nimmt uns doch jetzt echt niemand mehr ab!" – und er oder sie hätte Recht gehabt.Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat."Das musste ich in meiner Familie gar nicht machen. Diego hatte in der Schule über zwei Jahre Sexualunterricht. Der weiß biologisch gesehen mehr als Franjo und ich zusammen. [Lacht] Und der ganz Kleine will davon noch nichts hören. Der hat jetzt nur eine lustige Angewohnheit: Wenn ich mir die Zähne putze, hält er meine Pobacken mit seinen Händen fest – da ist er gerade genau auf Augenhöhe – und sagt: 'Mami, das wackelt so. Oh, das Popöchen.' Einmal habe ich mich über ihn gebeugt, und da hat er mir in den Ausschnitt geguckt und gemeint: 'Da könnte ich eine Kreditkarte durchziehen.'"