Mehr Fuck It-Attitüde! – Das sind die Neujahrsvorsätze der österreichischen MusikerInnen
Fotos: Levi Thomas | Wolfgang Möstl

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Das war 2017

Mehr Fuck It-Attitüde! – Das sind die Neujahrsvorsätze der österreichischen MusikerInnen

Soia, Mile Me Deaf, Farewell Dear Ghost, Ankathie Koi, Catastrophe & Cure, Miss Weirdy und Co. haben uns ihre Neujahrsvorsätze verraten.

Die guten Neujahrsvorsätze: Viele haben sie, wenige halten sie ein – vielleicht liegt das aber auch daran, weil wir Menschen uns mit den Vorsatz-Ideen nicht mehr selbst überraschen. Nachdem wir uns auch schon seit gut zwei bis drei Dekaden jedes Jahr etwas bei den Haaren herbeiziehen müssen, gehen uns ehrlich gesagt auch langsam die Ideen aus. Schon wieder im Fitnesscenter anmelden? Lame. Schon wieder immer nett zu Leuten sein? Woah, hält niemand aus. Jeden Tag eine gute Tat erledigen? Solltest du sowieso tun, du Lümmel.

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Da uns einfach nichts mehr einfällt haben wir zwischen Vanillekipferl und Turbopunsch ein paar E-Mails losgeschickt, um herauszufinden, was sich die heimischen Musikschaffenden für die kommen 365 Tage alles vorgenommen haben. Schließlich müssen so viele kreative Köpfe doch Ideen haben, die wir uns vielleicht auch abschauen können. Es hat sich gezeigt: Manche nehmen die Sache ernst, manche scheißen eher drauf und, naja, manche sind The Boys You Know.

Ankathie Koi

Foto: Dominik Beyer

Mein Neujahrsvorsatz beschränkt sich meistens darauf, am 1.1. nicht so mies verkatert zu sein, wie beim letzten Mal, lol. Aber was solls, I work hard, I play hard, ich mag Exzesse. Nur, was ist das immer mit diesen Neujahrsvorsätzen, warum genau zum Jahreswechsel? Wenn ich etwas ändern will, kann ich das genauso gut am 3.7., am 10.12. oder an jedem anderen Tag des Jahres machen. Warum nicht zu Ostern mit dem Rauchen aufhören (Tschick-Päckchen versteckender Osterhase? Fänd ich gut!) 10 Kilo abspecken? Mein Vorschlag für die Deadline: Mariäää Empfängnis, haha. Glitzer, Lametta und Raketen? Gibts sowieso jeden Tag bei mir schon im Frühstücksmüsli!

Einfachso

  • Ganz Stani
  • Wieder Sport betreiben
  • Weniger Marlboros
  • Mehr Kohle machen
  • Album/ EP
  • Diese 16 ECTS
  • Nicht erwischen lassen und wenn wer fragt: Ich wars nicht!

Schönbrunner Gloriettenstürmer

Alexander Gotter

Wir nehmen uns nicht viel vor, dann müssen wir auch nicht so viel erledigen. Aber was uns doch am Herzen liegt, ist unser gerade entstehendes Album. Es soll bewirken, dass sich alle Menschen beim Hören wahllos küssen und die totale Liebe ausbricht. Aber das war's auch schon.

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Soia

Foto: Levi Thomas

Ich verzichte dieses Jahr freiwilligst auf den Weihnachtszirkus, habe kein einziges Geschenk gekauft und verbringe die Feiertage im Busch ohne Internet. Mein Vorsatz ist es, mir öfters Auszeiten zu gönnen und auch lernen, Nein zu Dingen zu sagen, ohne danach ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich werde fix öfters einen Abend lang mein Handy ausschalten, um Vocals in meinem Homestudio zu recorden. Auch Pläne, "poppigere" Musik zu machen, werf ich über Bord. Generell mehr Fuck It-Attitüde!

Farewell Dear Ghost

Hm, Neujahrsvorsätze. Die letzten Jahre sind wir ohne eigentlich ganz gut gefahren. Nichtraucher sind wir ja (fast) alle (und der eine will sowieso nicht aufhören). Außerdem haben Neujahrsvorsätze ja meist die unangenehme Eigenschaft, sich spätestens Mitte Jänner wieder in Luft aufzulösen. Vielleicht sollten wir es für 2018 aber einfach mal versuchen? Das Wembley-Stadion ausverkaufen? Naja, das ist vielleicht doch eher einer für 2019. Oder 2020.

Unbedingt vorgenommen für 2018 haben wir uns aber, das dritte Album zu schreiben. Das möchten wir auf jeden Fall schaffen. Und uns endlich einen größeren Proberaum zu suchen. Und wieder am Acoustic Lakeside aufzutreten. Vielleicht. Aber nehmen wir uns besser nicht zu viel vor.

P.Tah

Foto: Simon Choi

Ich nehme mir vor, meiner Tochter Mila beizubringen, Beats zu produzieren. Sie ist drei Monate alt, es wird Zeit. Ich habe vor, viele Stunden in der Sonne zu verbringen – es kommt mir so vor, als wäre es in Wien ein Dreiviertel der Zeit im Jahr zu kühl. Und noch ein Vorsatz: Es wird (wie immer) wichtig sein, gemeinsam gegen Kürzungen im Bildungs- und Sozialbereich zu demonstrieren und vehement für eine offene, liberale Gesellschaft zu kämpfen, linke Politik zu unterstützen und in der Öffentlichkeit das Gegengewicht zu vorherrschenden konservativen und reaktionären Kräften zu stärken. Außerdem: Einige Instrumentals von mir veröffentlichen.

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Meine Homies und ich haben vor, den runden Geburtstag einer Untergrund Institution - das ärgste, schönste und freundlichste Labels des Landes - ausgiebig zu feiern: DUZZ DOWN SAN wird 10!

Miss Weirdy

Foto: Matthias Dietrich

Einer meiner Vorsätze für 2018 ist definitiv, keine schlechten Gedanken mehr in meinen Kopf zu lassen und jeden Tag dankbar für mein Leben und die Menschen in meinem Leben zu sein. Ebenfalls habe ich mir vorgenommen, meinen Tabakkonsum einzuschränken und bewusster zu essen, aber schauen wir mal, was daraus wird. Musikalisch hab ich mir natürlich auch einige Vorsätze gemacht, die behalte ich aber erstmal für mich .

Wolfgang Möstl / Mile Me Deaf

Foto: Wolfgang Möstl

Tatsächlich schreibe ich hiermit meine Neujahrsvorsätze zum ersten Mal überhaupt auf und noch tatsächlicher mache ich mir zum ersten Mal konkret Gedanken über Neujahrsvorsätze.
Meine erklärten Ziele für 2018 lauten derzeit wie folgt:

  • Mehr Sport, lol (das denke ich mir eigentlich jeden Tag)
  • Den Online-Klavierunterricht fortsetzen
  • Ein Konzert einer mir unbekannten Band besuchen, am Merch alle Platten kaufen, alle Songs auswendig lernen und beim nächsten Konzert in der ersten Reihe alle Songs mitsingen
  • Wieder mehr Gitarre spielen und Hornhaut aufbauen
  • Botany live sehen
  • Auswandern oder die Regierung stürzen oder mehr Sedativa
  • Den Online-Spanischkurs fortsetzen
  • Urlaub machen

Schau mer mal.

NIHILS

Foto: Matthias Heschl

It’s Friday the 15th
a day I’ll remember
we’re having breakfast with our producer,
discussing the future.

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Why we do, what we do and the reasons we don’t.
Why we feel the need to put our lives into songs.
We agree on the fact, that it’s a selfish act
and has to be - to preserve its purity.

Nothing greater than creating art
and knowing it comes from the depth of your heart.
Our new year’s resolution is to never forget
and with every year that goes by, we keep going back.

Joyce Muniz

2018 möchte ich auf jeden Fall mehr Live-Konzerte besuchen, nachdem ich mich dieses Jahr mehr in Clubs rumgetrieben habe.

Catastrophe & Cure

  • Das dritte Album in Angriff nehmen. Den Kürzungen der Kulturförderungen und allen bescheuerten Regierungsvorhaben zum Trotz!
  • More cowbell! More pizza!
  • 27. Lebensjahr überleben!
  • Ferdl [Anm.: ihren Tourbus] tunen. Tieferlegen, 70er-Heferl, Endtopf, Sportauspuff, B13-Krümmer, Spoiler, Servolenkung

The Boys You Know

Foto: Andreas Jakwerth

  • Mit dem Rauchen beginnen
  • Muskelmasse abbauen
  • Mit alten Bekannten brechen
  • Stress maximieren
  • Weniger Obst essen
  • Weniger Zeit für uns selbst finden
  • Bitcoins kaufen
  • Runtastic installieren
  • Eine MySpace-Seite einrichten
  • Uns täglich selber googlen
  • Keine Soundchecks mehr machen
  • Hinter jeden Konzerttermin auf der Tourliste "(hochverlegt)" schreiben
  • Weniger Zeit mit der Familie verbringen
  • Auf Tinder alle nach links swipen, um ihre Egos zu brechen
  • Taxischein machen
  • WinRar Lizenz kaufen
  • Endlich eine Dinosaur Jr. Coverband machen und sie Dinosaur Sr. nennen
  • Mehr Gluten!

Sandro auf Twitter: @voriboy

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