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Neue Musik

Drangsal macht uns mit seinem Video zu "Arche Gruber" zu Spannern

Drangsals Geheimrezept: Knutschen für die Album-Promo. Diesmal in Form von innigen Küssen in Nahaufnahme.

Mit skandalösen Zungenspielen sorgte Drangsal schon Anfang 2016 für Aufsehen. Damals knutschte er im Video zur ersten Single "Allan Align" als Pfarrer verkleidet mit Jenny Elvers rum. Die Indie-Szene musste zugucken, überrascht von der eiskalten Radikalität dieses Newcomers. Gerade rechtzeitig vor dem Release seines Debütalbums Harieschaim. Daran knüpft er nun mit "Arche Gruber" an.

Das Lyric-Video zu kommt diesmal ganz ohne C-Prominenz aus. Und auch Drangsal selbst, sonst Meister der Selbstinszenierung, erscheint kein einziges Mal. Im Vordergrund stehen die Lyrics. Und eben das interkulturelle, queere, polyamouröse Dreiergespann mit raspelkurzem Haar, das sich das ganze Video in Rotlicht gehaucht liebkost.

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In "Arche Gruber" singt Max wieder auf Englisch. Während nach der ersten, deutschsprachigen Singleauskopplung "Turmbau zu Babel" plötzlich mit "Farin Urlaub"-Vergleichen um sich geworfen wurde, bewegt sich Drangsal mit "Arche Gruber" wieder auf vertrautem New Wave/Synth-Pop-Terrain. So, wie man es von seinem Debütalbum Harieschaim gewohnt war. Mit synthesizergetränktem Intro à la New Order, poliert-melodischem Refrain à la The Cure und dem angemessen dramatischem Text.

Diesmal klingt das sogar noch ein Stück tragischer: Statt "Love me or leave me alone" heißt es nun "Kill me now and set me free". Thematisch eine kleine Steigerung zu "Turmbau zu Babel", in dem Drangsal durch unerfüllte Liebe resignierend in die Knie gezwungen wurde. Auf den Knien ist er immer noch, jetzt sehnt er sich aber nach der endgültigen Erlösung, dem "coup de grace". Frei von jeglicher Moral, wie er singt, wünscht er sich: "My fantasies tear me to shreds / make them real and me drop dead".

Lieber in Sünde sterben, als ein Leben lang seine Fantasien zu unterdrücken.

Zores von Drangsal erscheint am 27.04.2018 über Caroline.

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